Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Mai 2012

Bad Hersfeld (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, bereiste vom 11. bis 14. Mai 2012 den Kirchenkreis Hersfeld. Im Rahmen dieser Visitation informierte sich der Bischof über aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen in der nord- und osthessischen Region der Landeskirche (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Begleitet wurde Hein vom Dekan des Kirchenkreises Hersfeld, Ulrich Brill, und der Pröpstin des Sprengels Hersfeld, Sabine Kropf-Brandau, berichtete Pfarrer Holger Grewe, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises.

In einem Pressegespräch am 14. Mai in Bad Hersfeld sagte der Bischof über die Begegnungen der vergangenen Tage: «Ich bin tief beeindruckt von der hohen Identifikation der Menschen vor Ort mit ihrer Kirche und von dem daraus resultierenden hohen Engagement.» Der Kirchenkreis befinde sich sowohl im Umbruch als auch im Aufbruch, bilanzierte Hein. Im Umbruch, weil die finanzielle Situation im Kirchenkreis, nötige Pfarrstellenanpassungen und ein Gebäudebedarfsplan zum Umdenken zwingen würden und das die Menschen dazu bringe, lieb gewordenen Gewohnheiten in der alltäglichen Gemeindearbeit kritisch zu überprüfen, erläuterte Hein. Im Aufbruch befinde sich der Kirchenkreis, weil die gegebenen Bedingungen aus Sicht des Bischofs auch neue Ansätze und Wege ermöglichen würden. Dies sei bereits auf der Ebene der Kirchengemeinde und des Kirchenkreises erkennbar, so Hein.

Situation und Perspektiven im Kirchenkreis, Einweihungsfeier in Raboldshausen, Firmenbesichtigung bei GLS

Während seiner Besuchsreise traf Bischof Hein am Freitag (11.5.) mit den Pfarrerinnen und Pfarrern des Kirchenkreises zusammen. Im Rahmen der Pfarrkonferenz des Kirchenkreises dankte der Bischof den Kolleginnen und Kollegen für ihre Arbeit und ermtigte sie, die Bibeltexte, die sie bewegen und ansprechen, für die Gemeindearbeit fruchtbar zu machen, berichtete Öffentlichkeitsbeauftragter Grewe weiter. Im Anschluss wohnte der Bischof der Einweihungsfeier der renovierten Kirche in Raboldshausen bei und enthüllte mit Pröpstin Sabine Kropf-Brandau geschichtliche Hinweistafeln an der Kirche.

In einem Gespräch mit dem Leiter des Kirchenkreisamtes für die Kirchenkreise Rotenburg und Hersfeld, Alexander Reitz, informierte sich Hein u.a. ausführlich über den Gebäudebedarfsplan, der kürzlich von der Kreissynode verabschiedet wurde, berichtete Grewe weiter. Bischof Hein würdigte in diesem Zusammenhang das Vorhaben der Kreissynode, einen Perspektivausschuss zu gründen, in dem angesichts wachsender finanzieller Herausforderungen neue Formen der Zusammenarbeit mit Kommunen und Vereinen bezüglich der vorhandenen Gebäude entwickelt werden können, so der Öffentlichkeitsbeauftragte. Im Anschluss traf der Bischof mit Bürgermeistern und der ersten Kreisbeigeordneten Elke Künholz zusammen und besuchte danach das Logistikunternehmen GLS in Neuenstein-Obergeis.

Würdigung von Lektoren und Prädikanten, Ökumene und Festgottesdienst in Meckbach

Am Samstag Abend (12.5.) traf Bischof Hein Lektorinnen und Lektoren sowie Prädikantinnen und Prädikanten des Kirchenkreises und dankte ihnen für ihren Dienst: «Ohne Sie könnte unsere Kirche nicht dieses dichte Netz an Gottesdiensten aufrechterhalten», würdigte Hein die Ehrenamtlichen.
Zuvor kam er im Verlauf des Tages mit Vertreterinnen und Vertretern des Kirchenkreisvorstandes, Jugendlichen und Verantwortlichen des ökumenischen Projektes «Jugend 2010» im Stadtteil Bad Hersfeld-Hohe Luft und Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bad Hersfeld zusammen.
Am Sonntag (13.5.) predigte der Bischof im Festgosttesdienst zur Wiedereinweihung der evangelischen Kirche in Meckbach.

Diskussion mit Schülern und Lehrern - Besuch diakonischer Einrichtungen

Am Montag (14.5.) besuchte der Bischof die Werratalschule Heringen, eine kooperativen Gesamtschule mit Oberstufe. Nach einem Gespräch mit Rektor Gerhard Ferenszkiewicz und Religionslehrerinnen und -lehrern der Schule traf Bischof Hein Schülerinnen und Schülern der 11. Klasse. Die Jugendlichen sprachen u.a. über ihre Erfahrungen mit Gottesdienstbesuchen und diskutierten mit Hein darüber, wie die Kirche z.B. in sozialen Netzwerken, wie Facebok & Co. präsent sein müsste, berichtete Grewe weiter.

Den Abschluss der Bischofsvisitation bildete ein Besuch beim Zweckverband für Diakonie in den Kirchenkreisen Hersfeld und Rotenburg in Bad Hersfeld. Bei einem Gespräch mit Diakoniepfarrerin und Geschäftsführerin Jutta Preiß-Völker, der Vorsitzenden des Zweckverbandes, Dekanin Gisela Strohriegl (Rotenburg/F.), und weiteren Mitarbeitenden hob der Bischof die Bedeutung der Arbeit der Diakonie für die Ortsgemeinden hervor: «Sie sind ein Gesicht der Kirche», sagte Hein.

Stichwort: Kirchenkreisvisitation

Laut Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (§ 114 (2)) besucht der Bischof «die Geistlichen und die Gemeinden, berät und ermahnt sie». Bischof Hein hat in seiner bisherigen Amtszeit in der Regel zweimal jährlich einen Kirchenkreis in einer jeweils mehrtägigen Visitation bereist. Im Rahmen der Visitation werden Gespräche mit Pfarrern, Kirchengemeinden, Lokalpolitikern, ortsansässigen Unternehmen und Einrichtungen geführt. (22.05.2012)

Linktipp:

Den Evangelischen Kirchenkreis Hersfeld finden Sie im Internet unter:

kirchenkreis-hersfeld.de