Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Jan 2014

Kassel (epd/medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, ist am 6. Januar 2014 60 Jahre alt geworden. Der Theologe steht seit nahezu 14 Jahren an der Spitze der evangelischen Landeskirche, die im Norden an Niedersachen grenzt, sich im Süden bis ins Rhein-Main-Gebiet erstreckt und mehr als 880.000 Mitglieder hat. Bischof Hein gilt als ein profilierter Ökumene-Experte.

Hein wurde in Wuppertal geboren. Er ist seit 1977 verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Hein studierte zunächst Jura in Frankfurt am Main und Erlangen, danach Theologie in Erlangen und Marburg. Von 1979 bis 1982 wirkte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Reformationsgeschichtlichen Forschungsstelle in Erlangen, wo er über das Thema «Lutherisches Bekenntnis und Erlanger Theologie im 19. Jahrhundert» promovierte.

1982 begann er sein Vikariat in Kassel-Oberzwehren und war nach seiner Ordination zunächst Gemeindepfarrer in Grebenstein. Anschließend war Hein Studienleiter am Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar. Von 1995 bis zu seiner Wahl zum Bischof im Jahr 2000 wirkte er als Dekan des Kirchenkreises Kassel-Mitte. Im April 2000 habilitierte sich Hein an der Universität Kassel am Fachbereich Erziehungswissenschaft/Humanwissenschaften, 2005 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt.

Zu den besonderen Interessengebieten Bischof Heins gehören alle Fragen zum Anfang und Ende des Lebens, sowie religiöse Bildung und Religionsfreiheit. In seiner Amtszeit als Bischof wurde die Kooperation der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau intensiviert. Die vertragliche vereinbarte Zusammenarbeit umfasst die Felder Mission und Ökumene, Religionspädagogik, Akademiearbeit, sowie theologische Aus- und Fortbildung.

Den neuen Medien gegenüber zeigte sich Hein von Beginn an aufgeschlossen. So veranstaltet die landeskirchliche Medienagentur «medio!» mit dem Bischof seit seinem Amtsantritt regelmäßig zweimal im Jahr (zum Buß- und Bettag und an Ostern) einen sogenannten «Bischofschat», in dem der Bischof immer wieder auch sehr persönliche Fragen beantwortet.

Als erste unter den 20 evangelischen Landeskirchen legte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck im Oktober 2013 eine Handreichung zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare vor. Damit sei die Hoffnung verbunden, dass «die gleichgeschlechtlichen Paare sich mit ihrer Lebensform in unserer Kirche angenommen fühlen», sagte Hein bei der Vorstellung. Bundesweit setzt sich der Landesbischof für ein Stärkung des Kirchenstatus der Evangelischen Kirche in Deutschland ein.

Seit 2003 gehört Bischof Hein dem Zentralausschuss des Weltkirchenrates an. Im Herbst 2013 wurde er von der Vollversammlung des Weltkirchenrates im südkoreanischen Busan abermals in das Leitungsgremium des Zusammenschlusses von rund 350 Kirchen gewählt. Überdies ist er auf evangelischer Seite Leiter des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen. Seit 2009 ist Hein Mitherausgeber der «Zeitschrift für Theologie und Kirche». Daneben ist er Vorsitzender des Vorstandes der Heidelberger Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, einer evangelischen Denkfabrik. (06.01.2014)