Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Apr 2006

Kassel (medio). Wenn Bischof Hein Recht behält, dann stehen sich im Endspiel der Fußball-WM in Berlin Deutschland und Brasilien gegenüber. Diese Prognose wagte der Bischof am Ende des einstündigen Chats am Mittwochabend auf dem landeskirchlichen Server ekkw.de. Aber auch wenn die deutsche Mannschaft nicht so gut abschneide, sei dies «keine nationale Katastrophe» so Hein. Zuvor hatte Hein mit den rund 20 vorwiegend männlichen Teilnehmern über Chancen und Risiken des Fußballereignisses diskutiert. Manche Teilnehmer kritisierten heftig die kommerziellen Vermarktung der Fußball-WM durch die FIFA, andere zeigten sich besorgt über die gewaltbereiten Fangruppen und mögliche Anschläge während der WM.

Lehmann klar die Nummer eins - Gegen Fußballübertragung in Kirchen

Große Einigkeit herrschte dagegen bei der Frage, wer für die deutsche Mannschaft im Tor stehen soll. Hein wörtlich: «Lehmann ist 'Torspieler', Kahn 'Torsteher'!» Daher sei Lehmann Kahn vorzuziehen. Viele der Teilnehmer wollen sich die Spiele bei der von evangelischen Kirchengemeinden angebotenen Übertragung in Gemeindehäusern ansehen. Auch der Bischof begrüßte diese Möglichkeit: «Ich habe vor, selbst mal in eine Gemeinde zu fahren», sagte Hein, ohne allerdings zu verraten in welche. Deutlich sprach er sich allerdings gegen eine Fußballübertragung in Kirchen aus: «Wir haben genügend andere Räume und feiern das Gemeindefest ja auch nicht in der Kirche selbst», sagte der Bischof. Dann gebe es auch keine Probleme mit dem Alkohol im Gotteshaus.

Lebensberatung für Spieler - Ratschläge für Fußballskeptiker

Am Rande wurde im Chat bedauert, dass die nordhessischen Vereine zur zeit keinen Spitzenfußball anbieten. Die Idee eines Teilnehmers, die Evangelische Kirche solle einzelne Vereine unterstützen, griff Bischof Hein auf («das habe ich auch schon mal überlegt») und schlug Trikotwerbung mit der Aufschrift «Evangelische Kirche» vor. Die Teilnehmer ermunterten den Bischof, das Ziel weiter zu verfolgen («Das wäre eine witzige Idee»). Durchaus ernst gemeint, war die Frage, ob jungen Spielern nicht verstärkt Seelsorge angeboten werden sollte. Hein: «Spieler wie Schweinsteiger oder Podolski brauchen Lebensberatung und zwar uneigennützige!»

Und schließlich sorgten sich die WM-Chatter auch um die Menschen, die während der Fußball-WM nichts vom Fußball hören und sehen wollen. Ihnen schlugen einige Teilnehmer vor, für «vier Wochen ins Kloster» zu gehen. Hein empfahl den Fußballskeptikern dagegen, «einfach aus der Halbdistanz mitmachen, mal zuschauen und wenn`s nicht klappt, gibt`s genug fußballfreie Zonen» so der Bischof. Er lud alle Fans und Skeptiker zum WM-Eröffnungsgottesdienst am Pfingstmontag um 11 Uhr auf den Römerberg nach Frankfurt am Main ein. (03.05.2006)

Bischofschats:

Berichte von früheren Chats mit Bischof Dr. Martin Hein finden Sie hier: