Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Mai 2012

Kurhessen-Waldeck/Stadtallendorf (medio/epd). Am Wochenende (27./28. Mai) begingen die Christen in den Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck das Pfingstfest.

Das «Fest des Heiligen Geistes», zu dem viele Gottesdienste angeboten wurden, ist nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des christlichen Kirchenjahres. In Erinnerung an die in der Apostelgeschichte geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche und Beginn der weltweiten Mission verstanden.

Gemeindefestival «Jona» in Stadtallendorf unter dem Motto «Gemeinsam aufbrechen»

Ein besonderes Ereignis war am Pfingstmontag (28.5.) das Gemeindefestival «Jona», zu dem die Landeskirche nach Stadtallendorf eingeladen hatte. Im Auftaktgottesdienst für Erwachsene in der Stadtallendorfer Stadthalle sprach Propst Helmut Wöllenstein für die Kirchenleitung ein Grußwort. Die Taube stehe, so Propst Wöllenstein, für Gottes Liebeserklärung an die Menschen und sei damit der ideale Namensgeber für ein Festival missionarischer Gemeinden, berichtete Pfarrer Karl-Günther Balzer, Medienbeauftragter im Sprengel Waldeck und Marburg.

Schließlich sei die Taube im Orient als Liebesvogel bekannt gewesen. Und so wie die Taube gurre und turtele, werben die Christen um andere Menschen. «Ich wünsche uns ein bewegtes und bewegendes Pfingstfest», rief Wöllenstein der Versammlung in der Stadtallendorfer Stadthalle zu.

Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Dr. Michael Diener, legte in seiner Predigt das Buch des Propheten Jona aus und wünschte allen einen neuen Aufbruch, der bei jedem einzelnen beginnen müsse, so Balzer weiter. Mit ihrer musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes brachte die Musikerin Judy Bailey zusammen mit der Band des Christustreffs aus Marburg die Gemeinde zum Singen und Tanzen.

Dem Forum missionarische Kirche in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sei es gelungen, eine Großveranstaltung auf die Beine zu stellen, die in ermutigender Weise zum Glauben einlädt, so Balzer. Dies habe sich auch in den Workshops und Seminaren am Nachmittag für Gruppen, Paare und Einzelne gezeigt. Und auch an die Kinder und Jugendlichen sei mit altersgemäßen Festivals gedacht worden. Insbesondere die südafrikanische Tanz- und Theatergruppe «iThemba» habe es verstanden, Jugendliche in Bewegung zu bringen, so Balzer. Den Abschluss bildete in der Stadthalle ein Festival für Jung und Alt mit Musik, Theater und einem Impuls von Pfarrer Dr. Markus Rahn aus Marburg.

«Wir wollen insbesondere Kinder, Jugendliche und Familien ansprechen», sagte der Stadtallendorfer Pfarrer Thomas Peters im Vorfeld des Gemeindefestivals. Einzelpersonen und Gruppen aus den hessischen Gemeinden - etwa Gesprächskreise, Frauentreffs, Freundeskreise oder Jugendgruppen - konnten sich «gemeinsam auf den Weg» nach Stadtallendorf machen, erläuterte der Leiter des Forums Missionarische Kirche, Gottfried Bormuth. «Gemeinsam aufbrechen» lautete daher das Motto des Festivals, das erstmalig in der Landeskirche angeboten wurde. «Jona» stammt aus dem Hebräischen, bedeutet «Taube» und stellt das Symbol für Pfingsten dar.

Stichwort «Pfingsten»

Die Bibel schildert nach Jesu Tod am Kreuz, der Auferstehung Christi und Himmelfahrt eine neue Gemeinschaft der Jünger: «Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen», heißt es in der Apostelgeschichte. Bei dem Treffen der Jünger «sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder», heißt es. Petrus rief die Menschen in seiner Pfingstpredigt dazu auf, Buße zu tun und sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Seiner Aufforderung folgten laut Pfingsterzählung an dem Tag rund 3.000 Menschen.

Der Name «Pfingsten» geht auf das griechische Wort «pentekoste» (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten zugleich Christi Himmelfahrt gefeiert. Erst später entwickelten sich daraus zwei eigenständige Feiertage. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit. (29.05.2012)

Aus der Bibel: «Das Pfingstwunder»

(nach der Apostelgeschichte des Lukas, Kapitel 2, 1 bis 12)

«Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden.

Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.»

(Quelle: Lutherbibel, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart)

Linktipp:

Weitere Informationen zum Gemeindefestival finden Sie unter:

jona-festival.de