Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Mai 2013

Kurhessen-Waldeck/Kassel (medio). Am vergangenen Wochenende (19./20. Mai) begingen die Christen in den Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck das Pfingstfest. Das «Fest des Heiligen Geistes», zu dem viele Gottesdienste angeboten wurden, ist nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des christlichen Kirchenjahres. In Erinnerung an die in der Apostelgeschichte geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche und Beginn der weltweiten Mission verstanden.

Ökumenischer Gottesdienst mit Bischof Hein und Bischof Algermissen

Ein besonderer Pfingstgottesdienst wurde am Pfingstmontag in der Kasseler Martinskirche gefeiert. An der Gestaltung waren Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche, der orthodoxe Kirchen, der Frei- und Bekenntniskirchen sowie weiterer christlicher Gemeinschaften aus Kassel beteiligt, teilte Heike Schaaf vom Evangelischen Stadtkirchenkreis Kassel mit. Veranstaltet wurde der Gottesdienst von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kassel (ACK).

«Die ökumenischen Gottesdienste an Pfingstmontag in der Martinskirche haben Tradition», sagt Stadtdekanin Barbara Heinrich, Vorsitzende der ACK. «Anlässlich des Kasseler Stadtjubiläums haben wir die Bischöfe Hein und Algermissen als Prediger für diesen besonderen Gottesdienst gewinnen können. Darüber freuen wir uns sehr.» Die musikalische Gestaltung übernahm die Kantorei St. Martin unter der Leitung von Kantor Eckhard Manz und der Posaunenchor Bad Emstal-Sand, ergänzte Schaaf.

Im Anschluss begann eine von der ACK organisierte Lesung, bei der Christen aus Kassel die gesamte Bibel in einer Woche vorlesen wollen. Auftakt der Aktion im Rahmen des Stadtjubiläums «Kassel 1100» war im Anschluss an den Gottesdienst in den Kasseler Diakonie-Kliniken. Seit dem wird Tag und Nacht an verschiedenen Orten in Kassel vorgelesen. Schlusspunkt der Lesung ist ein Gottesdienst am 26. Mai um 18 Uhr in der Kirche St. Familia. Weitere Informationen zur Bibellese finden Sie in der Rubrik «Aktuell».

Impressionen vom ökumenischen Gottesdienst:

Stichwort «Pfingsten»

Die Bibel schildert nach Jesu Tod am Kreuz, der Auferstehung Christi und Himmelfahrt eine neue Gemeinschaft der Jünger: «Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen», heißt es in der Apostelgeschichte. Bei dem Treffen der Jünger «sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder», heißt es. Petrus rief die Menschen in seiner Pfingstpredigt dazu auf, Buße zu tun und sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Seiner Aufforderung folgten laut Pfingsterzählung an dem Tag rund 3.000 Menschen.

Der Name «Pfingsten» geht auf das griechische Wort «pentekoste» (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten zugleich Christi Himmelfahrt gefeiert. Erst später entwickelten sich daraus zwei eigenständige Feiertage. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit. (16.05.2013)

Aus der Bibel: «Das Pfingstwunder»

(nach der Apostelgeschichte des Lukas, Kapitel 2, 1 bis 12)

«Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden.

Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.»

(Quelle: Lutherbibel, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart)

Download:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Hein im ökumenischen Gottesdienst am 20.05.2013 (Pfingstmontag) im Wortlaut:

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