Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Nov 2015

Schlüchtern (medio). Die Türen der Ev. Stadtkirche St. Michael zu Schlüchtern standen am Nachmittag des ersten Adventssonntages weit offen. Viele Menschen aus der Nähe und der Ferne kamen, um der Verabschiedung des Dekans des Kirchenkreises Schlüchtern, Kirchenrat Fritz-Eckhard Schmidt, beizuwohnen. In einem musikalisch wie liturgisch feierlich gestalteten Gottesdienst wurde sein nachhaltiges Wirken in der Landeskirche gewürdigt. Nach 36 Jahren im Pfarrdienst, davon die letzten 13 Jahre als Dekan in Schlüchtern, beginnt für Schmidt nun am 1. Dezember der Ruhestand. Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Prälatin Marita Natt, Vizepräsident Dr. Volker Knöppel und der Präses der Landessynode, Kirchenrat Rudolf Schulze, spiegelten mit ihrer Anwesenheit das breite Wirken von Fritz-Eckhard Schmidt auf allen Ebenen der Landeskirche wieder.

Das Lied «Macht hoch die Tür» stand im Mittelpunkt der Abschlusspredigt Schmidts. Dieses Lied müsse jedes Jahr gesungen werden, weil die Aufgabe noch nicht erledigt sei. Noch immer seien Türen verschlossen und Grenzen würden auch gerade in diesen Tagen gezogen, so Schmidt. Obwohl die Menschen noch in einer Zeit der verschlossenen Türen lebten, dürften sie aber auch schon die Vorfreude spüren und feiern.

Propst Bernd Böttner würdigte den Dienst von Fritz-Eckhard Schmidt. Nach der Ordination im Jahre 1979 war er 23 Jahre als Gemeindepfarrer in der Kirchengemeinde Renda an der ehemaligen Zonengrenze tätig. Schon da habe sich sein diakonisches Profil gezeigt und geschärft, das auch nach seinem Wechsel in das Dekanat Schlüchtern spürbar und sichtbar blieb. Die Diakoniestation in Eschwege, der Diakonieladen und die Tafel in Schlüchtern seien wesentlich von Schmidt geprägt worden.  Seit 1991 war Schmidt auch Mitglied der Landessynode. Sein Gespür für Zahlen brachte ihn 1999 in den Finanzausschuss der Landeskirche, dessen Vorsitz er 2004 übernahm. Strukturen und Finanzen seien für Fritz-Eckhard Schmidt wichtige Schwerpunkte der Arbeit gewesen. Aber besonderen Wert habe er stets darauf gelegt, Gemeindepfarrer zu sein und zu bleiben.  So sei es ihm gelungen, die verschiedenen Ebenen zu verknüpfen und zwischen den Ebenen zu vermitteln. Der Dank des Propstes richtete sich auch an die Familie, die dies alles mitgetragen habe. Der Ruhestand, so stellte Böttner in Aussicht, biete nun auch wieder neue Wege und Türen. Sie seien verheißungsvoll, aber man müsse sich vielleicht auch in sie «einarbeiten».

Dr. Völker Knöppel, Vizepräsident der Landeskirche und zugleich Vorsitzender des Kuratoriums Kloster Schlüchtern, würdigte in seinem Grußwort einen weiteren Aspekt des Wirkens von Fritz-Eckhard Schmidt, der als Dekan auch gewissermaßen der „Abt“ des Klosters gewesen sei. Auch hier habe er sich engagiert und fachkundig eingebracht, als es z.B. um den Umbau der Klosterrentnerei oder der Andreaskapelle ging. Dekan i.R. Kirchenrat Rudolf Schulze würdigte Schmidt als einen Pfarrer und Dekan, «bei dem Verstand und Herz immer eng beieinander stehen». Auch Bürgermeister Falko Fritzsch und der Vorsitzende der Kreissynode, Jürgen Schmitt, fanden in ihren Grußworten anerkennende Worte für den Dienst und das Wirken von Fritz-Eckhard Schmidt. Die Ev. Kantorei St. Michael unter der Leitung von Bezirkskantorin Karin Dannenmeier, das Vokalensemble unter der Leitung von Dr. Michael Schneider und die Bläsergruppe des Kirchenkreises unter der Leitung von Kreisposaunenwart Detlef Steffan machten aus dem Gottesdienst auch ein musikalisches Fest. Die Liturgie wurde von Pfr. Winfried A. Battenfeld, Pfrin. Annalena K. Wolf, Pfr. Daniel Geiss und Pfr. Joachim Truss geleitet. (30.11.2015)