Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Mai 2013

Kassel/Kirgistan (medio). Eine vierköpfige Delegation der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck besuchte in der Zeit vom 13.-23.5.2013 die evangelisch-lutherische Kirche in Kirgistan, zu der die Landeskirche seit 1997 eine Partnerschaft pflegt. Auf dem Programm standen zahlreiche Begegnungen in Gemeinden und sozialdiakonischen Projekten, die Teilnahme an der Synode der Partnerkirche und Gespräche mit der deutschen Botschafterin Sräga sowie dem Parlamentsabgeordneten Osmonilijev, teilte Landeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter in einer Pressemitteilung mit.
 
Teilnehmer der kurhessischen Delegation waren die Vorsitzende des Kirgisienausschusses, Pfarrerin Doris Krause, der stellvertretende Präses der Synode, Wilfried Henning, und die Dezernentin für Mission, Ökumene und Entwicklungsfragen, Landeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter. Während der Synode der evangelisch-lutherischen Kirche in Kirgistan, zu der auch Bischof Prof. Dr. Martin Hein anreiste, konnte sich die kurhessische Delegation ein Bild über die aktuelle Situation der lutherischen Kirche machen.

Die Partnerkirche sei nach wie vor durch einen dramatischen Schrumpfungsprozess infolge hoher Abwanderungen von deutsch- wie auch russischsprachigen evangelischen Christen gekennzeichnet, erklärte Gütter. Zur lutherischen Kirche gehören schätzungsweise nur noch ca. 600 Gemeindeglieder, die in ca. 16 Gemeinden über das ganze Land verstreut leben. Die lutherische Kirche wird fast ausschließlich von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und dem Gustav-Adolf-Werk in Kurhessen-Waldeck finanziert. Gegenstand der Gespräche sei deshalb die Frage gewesen, wie die finanzielle Abhängigkeit von Kurhessen-Waldeck gemindert und die Eigenständigkeit der Kirche noch mehr gesteigert werden kann, sagte Gütter.
 
Bedrohlich für die christliche Minderheit sei auch ein neues Religionsgesetz, das zur Zeit in dem mehrheitlich muslimischen Land entwickelt werde und sich eigentlich gegen fundamentalistische muslimische Kräfte richte, so die Landeskirchenrätin. Es könnte jedoch auch den bisherigen legalen Status der Christen gefährden. Bischof Hein wie auch die anderen Delegierten seien überrascht gewesen, mit wie viel Zuversicht und Engagement die kleine Partnerkirche ihren Glauben lebt und wie sie den Problemen zu trotzen versucht. (23.05.2013)

Hintergrund:

Informationen zur Freundschaft mit der evangelisch-lutherische Kirche in Kirgistan finden Sie hier:

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