Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 02 Okt 2013

Kassel (medio). Am vergangenen Dienstag (01.10.) empfing der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, eine siebenköpfige Delegation aus dem Kirchenkreis Northern Cape der Evangelisch–Lutherischen Kirche im südlichen Afrika. Begleitet wurde die Delegation von der Dekanin des Stadtkirchenkreises, Barbara Heinrich, und den Verantwortlichen der Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis Kassel, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

Bischof Hein betonte in dem Gespräch, wie wichtig es der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sei, sich weltweit mit anderen Kirchen zu vernetzen. Das gelte nicht nur für die Ebene der Landeskirche, sondern auch auf der Ebene der Kirchenkreise, wofür die 29jährige Partnerschaft zwischen dem Stadtkirchenkreis Kassel und dem Kirchenkreis Northern Cape ein beredtes Beispiel gebe. Die Ökumenedezernentin der Landeskirche, Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter, und der Referatsleiter für Weltmission und Partnerschaft, Bernd Müller, präsentierten die aktuellen ökumenischen Schwerpunkte der Landeskirche.

Die Delegation aus Südafrika berichtete von der derzeitigen kirchlichen und gesellschaftspolitischen Situation im südlichen Afrika. Als besondere Herausforderung benannte sie das Problem der Abwanderung einiger Gemeindeglieder in charismatische bzw. Pfingstkirchen. Durch ihre enthusiastischen Gottesdienste, aber auch durch lockende materielle Versprechungen, seien diese Kirchen für viele attraktiv. Dagegen gelte es – so die Gäste – die eigene lutherische Theologie und Tradition zu stärken, sich aber auch lebendigeren Gottesdienstformen zu öffnen. Herausgefordert sei die lutherische Kirche ebenfalls durch die großen sozialen Probleme wie Armut, hohe Arbeitslosigkeit und Aids.

Nach einem bemerkenswert intensiven Austausch würdigte der Bischof die Partnerschaft als einen Ort, an dem Christen aus verschiedenen Erdteilen voneinander lernen und sich als Geschwister im Glauben gegenseitig stärken. Der Besuch der Delegation aus Südafrika im Stadtkirchenkreis Kassel wird noch bis zum 28. Oktober andauern. In den geplanten Gesprächen, Workshops und Besuchen von Einrichtungen (wie z. B. der Suchtberatung des Diakonischen Werkes Kassel) wird das Thema «Krankheit, Heilung, Heil» im Mittelpunkt stehen.

Hintergrund

Vor 29 Jahren wurde die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Northern-Cape im früheren Kirchenkreis Kassel-Ost gegründet. Ein lebendiges Austausch- und Besuchsprogramm hat die Kontakte - auch zu einzelnen Gemeinden - gefestigt. Durch einen Partnerschaftsvertrag wurde die Beziehung 2005 vom Kirchenkreis Northern Cape und dem Stadtkirchenkreis Kassel bekräftigt. Seit Jahren unterstützt die Evangelische Kirche in Kassel Projekte in den Gemeinden des Partnerkirchenkreises Northern Cape jährlich mit einem festen Betrag. Die Projekte, die mittels der Partnerschaft gefördert wurden, sind für die Gemeinden in Südafrika sehr wichtig. Geförderte Projekte sind beispielsweise die Unterstützung der Suppenküche im Kirchspiel St. Sylvesters, die Aufklärungsarbeit über HIV/Aids oder Eingliederungsmaßnahmen für Straßenkinder in Kimberley, um nur einige zu nennen. (02.10.2013)

Linktipp:

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck pflegt eine Partnerschaft zur «Evangelical Lutheran Church of Southern Africa», zu der auch die Kirchenprovinz Northern Cape gehört. Informationen zur Partnerkirche finden Sie hier:

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