Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 15 Mai 2009

Bischkek/Kirgisistan (medio). Vom 11. bis 18. Mai 2009 besuchte eine Delegation der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck unter der Leitung
von Bischof Prof. Dr. Hein die Partnerkirche in Kirgisistan (Mittelasien). Während der Kirchensynode in Bischkek sollte die Partnerschaftsvereinbarung, die seit 1997 besteht, für weitere fünf Jahre verlängert werden, teilte der Ökumenedezernent im Landeskirchenamt, Oberandeskirchenrat Prof. Dr. Wilhelm Richebächer im Vorfeld der Besuchsreise mit.

Der Bischof der Partnerkirche, Alfred Eichholz, und seine Frau wurden vor zehn Jahren zum Aufbau der Jugendarbeit in Kirgisien aus der Landeskirche entsandt. Ihr Engagement konnte dabei helfen, dass eine «vor allem in der Jugend- und Diakoniearbeit lebendige Kirche» gewachsen ist, so Richebächer. Außerdem waren Gespräche mit kirgisischen Regierungsvertretern geplant, bei denen es um die Praxis eines 2008 novellierten Religionsgesetzes des Landes gehen sollte. Einige Bestimmungen könnten, so Richebächer, die allgemeine Religionsfreiheit einschränken bzw. die Registrierung der evangelischen Gemeinden gefährden.

Der Delegation gehörten neben Bischof Martin Hein auch der seit vielen Jahren mit der Partnerkirche vertraute Propst Gerhard Pauli aus Hanau und Oberlandeskirchenrat Wilhelm Richebächer selbst an. Die Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgisistan umfasst ca. 1.500 Mitglieder an 17 Orten. Das Kirchenleben der meist jüngeren Menschen (oft aus Familien mit russlanddeutschem Hintergrund) findet noch mehrheitlich auf Russisch statt, obwohl die Zahl der kirgisischsprachigen Mitglieder wächst. Öffentliche Anerkennung konnte die Kirche nach ihrem Verbot während der stalinistischen Ära erst wieder nach der politischen Unabhängigkeit des Landes von der Sowjetunion vor 18 Jahren erlangen. (19.05.2009)