Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Mär 2015

Marburg-Wehrda (medio). Auf der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Marburg, die am Mittwochabend (25.03.) in der Trinitatiskirche in Wehrda zusammentrat, berichtete Dekan Burkhard zur Nieden von zahlreichen Aktivitäten und Planungen für die Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum 2017, teilte der Medienbeauftragter für den Sprengel Waldeck und Marburg, Karl-Günter Balzer, mit. Touristische Attraktionen würden deutschlandweit entwickelt. Konzerte und Vorträge, Symposien und Tagungen, Feste und Gottesdienste seien geplant. Alle Bundesländer hätten sich inzwischen darauf verständigt, den 31. Oktober 2017 einmalig zum gesetzlichen Feiertag einzurichten. Zur Nieden rechne fest damit, dass viele Menschen nach Deutschland und Marburg kommen werden, so Balzer. Marburg als Ort des Religionsgespräches von 1529 sei ein Ort der Reformation und damit zugleich einer der 80 Orte des europäischen Stationenweges der Reformation, die besonders im Blickpunkt stehen werden.

Erste Ideen, die es für das Reformationsjubiläum im Kirchenkreis gibt, wurden der Synode vorgestellt und in Arbeitsgruppen diskutiert, berichtet der Medienbeauftragte weiter. Unter dem Projektnamen „Tri-Polis“ stellte Pfarrer Ulrich Biskamp ein gemeinsames Projekt der evangelischen Kirchen in Prag, Zürich und Marburg vor. Prag erinnere bereits im laufenden Jahr an den tschechischen Reformator Jan Hus, der 1415 mit seinen Schriften auf dem Scheiterhaufen landete, und Zürich an Huldrych Zwingli, durch den die Reformation 1523 in die Stadt kam.  Damit würden die Reformationsfeierlichkeiten ausgeweitet und von der Konzentration auf Luther und die deutschen Reformatoren weggeführt, so Balzer. Zwischen diesen drei Städten gäbe es bereits einen regen Austausch. In den nächsten Jahren seien z.B. Kirchenvorsteherbegegnungen, Konfirmanden- und Jugendcamps, Wander- und Fahrradpilgern angedacht.

Außerdem seien, erklärte der Synodale Dr. Erich Weidner, Begegnungen mit der Partnerkirchenkreis Moretele in Südafrika geplant, die zur Evangelisch-Lutherischen Kirche von Südafrika (ELCSA) gehört. Weitere Impulse könnte das Lutherfest in Lohra geben, das die Kirchengemeinde bereits zweimal gefeiert hat. Es sei eine gelungene Mischung zwischen Mittelalterfest und theologischer Bildung und könnte ein Vorbild für weitere ähnliche Aktionen über den Kirchenkreis hinaus sein, berichtete Balzer weiter. Die Synode nahm die vorgestellten Projekte zustimmend zur Kenntnis und zeigte sich offen für weitere Initiativen bis 2017 zu entwickeln.

Stichwort Reformation:

Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther laut Überlieferung 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Darin stellte er sich gegen die damalige Praxis des Ablasshandels, die behauptete, dass die Menschen durch die Zahlung von Geld Erlösung erlangen könnten. Dagegen stellte er die Gnade und Liebe Gottes, die alleine im vertrauenden Glauben dem Menschen geschenkt werde. Luthers Thesenanschlag gilt als Auslöser der Reformation in Deutschland, an deren Ende auch die ursprünglich nicht beabsichtigte Spaltung der Kirche in verschiedene Konfessionen stand. (26.03.2015)