Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Okt 2006

Frankfurt a.M./Kassel (epd/medio). Am Reformationstag (31. Oktober) erinnern Protestanten in Kurhessen-Waldeck und in aller Welt an den Beginn der Reformation durch Martin Luther vor fast 500 Jahren. In Gottesdiensten und Andachten, Konzerten und Vorträgen besinnen sich die evangelischen Christen - zum Teil auch zusammen mit den katholischen Glaubensgeschwistern - auf die Kernaussagen der Reformation. Am 31. Oktober 1517 soll Luther seine 95 Thesen gegen Missstände in der Kirche seiner Zeit wie den Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben. Historisch gesichert ist dies aber nicht. Unumstritten ist jedoch die öffentliche Wirkung seiner Thesen.

Der damalige Augustinermönch wollte die Kirche erneuern und sie zum geistigen Ursprung der neutestamentlichen Botschaft zurückführen. Ein zentrales reformatorisches Anliegen Luthers war auch die Rückbesinnung auf das unverfälschte Wort der Bibel in einer Sprache, die jedermann verstehen konnte. Weil sich die mittelalterliche Papstkirche einer Reform verweigerte, kam es zu der von Luther zunächst nicht beabsichtigten Bildung der evangelischen Kirche.

In den einzelnen Landeskirchen wurde der Feiertag zunächst zu verschiedenen Zeiten gefeiert, je nach dem Termin der jeweiligen Einführung der Reformation. Johann Georg II. von Sachsen bestimmte 1667 den Tag des «Thesenanschlags» zum Reformationstag, der sich allgemein durchsetzte. Der Reformationstag ist nur in den neuen Bundesländern, nicht aber in Berlin und im alten Bundesgebiet gesetzlicher Feiertag. In Thüringen wird er als solcher nur in überwiegend evangelischen Gemeinden begangen. (25.10.2006)