Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Sep 2006

München (epd). Die evangelische Kirche genießt bei den Deutschen deutlich mehr Vertrauen als die katholische Kirche. 22 Prozent der Bevölkerung bringen der evangelischen Kirche hohes Vertrauen entgegen, ergibt sich aus einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zum Erscheinungsbild der katholischen Kirche, die am Donnerstag in München veröffentlicht wurde. Für die katholische Kirche lag der Wert bei elf Prozent.

Zugleich wird in der Studie betont, dass das Ansehen der katholischen Kirche unter dem Eindruck von Papstwahl und Weltjugendtag positiver als in der Vergangenheit beurteilt werde. Die Studie „Zwischen Papstbegeisterung und Reformdruck“ ist Teil der Erhebung „Perspektive Deutschland“ von McKinsey, „Stern“, ZDF und Web.de, bei der mehr als 620.000 Deutsche befragt wurden.

Von den Befragten äußerten 24 Prozent, sie hätten wenig oder kein Vertrauen in die evangelische Kirche. Das ist ein Rückgang gegenüber der letzten Erhebung um sechs Prozent. Unverändert begegneten 45 Prozent der Deutschen der katholischen Kirche mit Misstrauen. Schlechter als die katholische Kirche schnitten nur die gesetzliche Rentenversicherung und die Parteien ab.

Wachsendes Vertrauen erfährt die evangelische Kirche unter den eigenen Mitgliedern. Von den evangelischen Christen sagten 37 Prozent, sie vertrauten ihrer Kirche, vier Prozent mehr als 2002. Unter den Katholiken brachten lediglich 26 Prozent ihrer Kirche Vertrauen entgegen. Kein Vertrauen in die eigene Kirche haben zwölf Prozent der Protestanten und 23 Prozent der Katholiken.

Unterschiedliche Vertrauenswerte für die beiden Kirchen gab es der Erhebung zufolge bei den Konfessionslosen. In dieser Gruppe äußerten 39 Prozent, sie hätten wenig oder kein Vertrauen in die evangelische Kirche. Zugleich gaben 60 Prozent der Konfessionslosen an, dass sie der katholischen Kirche nicht vertrauten. (14.09.2006)