Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 13 Nov 2006

Schmitten/Ts. (epd). Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT), Ellen Ueberschär, hat sich dafür ausgesprochen, die «Globalisierung neu zu denken». Die zunehmende weltweite Vernetzung sei nicht nur ein Wirtschaftsthema, sondern betreffe alle Lebensbereiche, sagte Ueberschär in Schmitten im Taunus bei einem Workshop zur Vorbereitung auf den Kirchentag 2007 in Köln.

In der Globalisierungsdebatte gehe es auch um die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards, die Geltung der Menschenrechte oder die Frage nach der Sonntagsheiligung, erläuterte die Theologin. Die Globalisierung habe die Erde wieder «flach gemacht». Durch moderne Technik sei es nun möglich, natürliche Hindernisse wie Meere oder Gebirge leicht zu überwinden.

Der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag, der vom 6. bis 10. Juni kommenden Jahres in Köln zu Gast ist, findet fast parallel zum geplanten Weltwirtschaftsgipfel in Deutschland statt. Er nutze daher die Gelegenheit, unter dem Oberbegriff «Kraft der Würde» einen eigenen Akzent in der Globalisierungsdebatte zu setzen. Ins Zentrum der Überlegungen müssten die Fragen nach der Würde des Menschen und nach der Würde der Schöpfung treten.

Mit dieser theologischen Akzentsetzung wolle der DEKT dazu beitragen, die Resignation angesichts der zunehmenden Vernetzung der Wirtschaft zu überwinden und einen Gegenpol zur weit verbreiteten Ansicht «da kann man ja doch nichts machen» zu markieren. Sie erwarte sich in Köln «spannende Diskussionen» etwa über Würde und neoliberale Wirtschaftskonzepte, sagte Ueberschär. Sie hoffe, dass sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) daran beteiligen werde.

Nach Ueberschärs Auffassung ist mit dem Ende des Kalten Krieges und der Globalisierung auch die alte Aufteilung in Erste, Zweite und Dritte Welt überholt. Noch sei nicht klar, was an deren Stelle trete. Der Kirchentag wolle auch eine «erweiterte Perspektive» auf das Weltgeschehen einnehmen. Als weitere Schwerpunkte für das Kölner Christentreffen nannte die Generalsekretärin den Dialog mit dem Islam sowie das evangelisch-katholische Verhältnis. (13.11.2006)

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