Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Aug 2009

Berlin (epd). Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat die Diakonie an die Parteien appelliert, die soziale Infrastruktur zu stärken und sich für einen starken Sozialstaat einzusetzen. «Die sozialen Dienste wollen nicht länger Ausputzer einer unsozialen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung sein», schreibt Bernd Schlüter, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), in einem Gastbeitrag in der neuesten Ausgabe des «Diakonie Magazins». Es sei «kein reines Vergnügen», die Programme zur Wahl am 27. September zu lesen. Der Staat spanne Schutzschirme über die Banken, bekenne sich aber oft nur zögerlich zu seiner verfassungsrechtlichen Verantwortung für das Soziale, kritisiert Schlüter.

Wirtschafts-, Steuer- und Bildungspolitik «müssen stärker sozial gedacht werden», lautet sein Appell. Die Diakonie wünsche sich «eine bessere Finanzierung sozialer Dienste». Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmten, ließen sich vitale Lebensräume, integrative Wohnquartiere und lebendige Dorfgemeinschaften entwickeln. In der Diakonie gebe es dazu bereits viele innovative Ansätze, so der Vorstand im Diakonie-Mitarbeiterblatt. Zur Finanzierung des Sozialsektors dürfe die Politik die Beschäftigten nicht weiter belasten, sondern müsse künftig Freiberufler, Konzerne und Vermögende mehr in die Pflicht nehmen. (19.08.2009)