Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Sep 2009

Kassel (epd). In Kassel ist ein Verbund gegen Glücksspielsucht gegründet worden. Sechs regionale diakonische Werke in Nordhessen hätten sich zusammengeschlossen, um ein flächendeckendes Beratungs-, Behandlungs- und Präventionsangebot für Menschen mit Glücksspielproblemen und deren Angehörige zu schaffen, sagte Landesdiakoniepfarrer Eberhard Schwarz bei der Vorstellung des Verbundes am Donnerstag in Kassel. Neueste Zahlen zeigten, dass «erschreckend viele Menschen» von dem Problem betroffen seien. An dem Verbund sind die Diakonischen Werke Waldeck-Frankenberg, Hersfeld-Rotenburg, Eschwege-Witzenhausen, Schwalm-Eder-Kreis, Marburg und Kassel beteiligt.

Hintergrund für die Gründung des Verbundes ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum staatlichen Glücksspielmonopol und das neue hessische Glücksspielgesetz. Darin wird unter anderem gefordert, dass ein «angemessener Anteil der Spieleinsätze für ein Netz von Beratungsstellen (...) zur Verfügung steht». In Hessen seien daraufhin 13 Stellen «Fachberatung Glücksspielsucht» befristet auf drei Jahre eingerichtet worden, die als Ziel eine Personalverstärkung der Beratungs- und Präventionsarbeit bei der Glücksspielsucht in 15 ausgewählten Suchtberatungsstellen hatten, erläuterte Schwarz. Diese Suchtberatungsstellen sollten nun zu Schwerpunktberatungsstellen für Glücksspielsucht ausgebaut werden.

Nach repräsentativen Erhebungen der Universität Bremen würden rund 265.000 Menschen in Deutschland als pathologische Spieler eingestuft, sagte Schwarz. Der nordhessische Verbund gegen Glücksspielsucht wolle vom Erstgespräch bis zur ambulanten Therapie und Nachsorge eine umfassende Hilfestellung bieten. (17.09.2009)