Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Jan 2009

Kassel (epd). Der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks in Kurhessen-Waldeck, Dr. Eberhard Schwarz, hat davor gewarnt, dass der für die Pflegebranche diskutierte Mindestlohn Grundlage für die Berechnung der Pflegesätze werden könnte. «Der diskutierte Betrag liegt um die Hälfte niedriger als die tarifgerechte Entlohnung, wie sie in der Diakonie für Fachpersonal in der Pflege üblich ist», erklärte Schwarz am Donnerstag in Kassel. Selbst Reinigungskräfte erhielten in diakonischen Einrichtungen eine höhere Stundenvergütung als den derzeit diskutierten Mindestlohn von 7,50 Euro.

Es sei zu befürchten, dass die Kostenträger der Pflegeversicherung (etwa die Pflegekassen) in Zukunft den Mindestlohn als Grundlage zur  Bestimmung der Pflegesätze nähmen. Dann würden die Heime und ambulanten Dienste noch weniger Zuweisungen pro Patienten erhalten, warnte Schwarz. «Wir haben bisher von der Politik noch keine Zusage erhalten, dass dies nicht passieren wird.» Dennoch sei die Einführung eines Mindestlohns in der Pflegebranche ein Signal gegen Dumpinglöhne. (30.01.2009)