Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 08 Mai 2018

Frankfurt/Darmstadt/Kassel (medio). Die Diakonie Hessen und die evangelischen Kirchen in Hessen haben die Absage der Hessischen Landesregierung an Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückführungszentren» für Geflüchtete, sogenannte «AnkER»-Zentren positiv aufgenommen. «Wir begrüßen ausdrücklich die Erläuterungen aus der Landesregierung, dass in Hessen kein AnkER-Zentrum geplant ist», sagte Andreas Lipsch, Leiter der Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit, Migration der Diakonie Hessen. Laut Medienberichten seien anderslautende Schlagzeilen der vergangenen Woche auf eine «Falschmeldung» des Bundesinnenministeriums zurückzuführen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Diakonie Hessen, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck lehnen die Einrichtung sogenannter AnkER-Zentren grundsätzlich ab. «Solche Großlager, in denen Menschen über lange Zeiträume isoliert werden, sind entwürdigend. Sie behindern Integration, beschneiden den Zugang zu Beratung und Rechtsbeiständen und unterbinden gezielt den Kontakt von Geflüchteten zu Nachbarn und ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern», erklärte Lipsch.

Die «massenhafte Unterbringung von belasteten und traumatisierten Menschen hinter Zäunen mit Stacheldraht, ohne Privatsphäre und ohne Arbeit» führten absehbar zu Frustration, Hoffnungslosigkeit, Depression und Aggressionen. Die Diakonie und die evangelischen Kirchen in Hessen plädierten weiterhin für eine möglichst zügige dezentrale Unterbringung Asylsuchender. (08.05.2018)

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diakonie-hessen.de