Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 15 Aug 2016

Kassel (epd). Malerei, Skulpturen, Grafiken und Installationen von behinderten und nichtbehinderten Künstlern zeigt die Wanderausstellung «Kunst trotzt Handicap», die ab dem 19. August in der Kasseler documenta-Halle zu sehen ist. Die Ausstellung zeige, dass Kunst sich nicht behindern lasse, sagte Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, am Freitag bei der Eröffnung. Die Auswahl der Werke durch den Kurator sei allein anhand von künstlerischen Kriterien erfolgt.

Kurator Andreas Pitz hob hervor, dass es in Deutschland viele hochkarätige Kunstwerke von behinderten Künstlern gebe. Für die Schau habe er Werke aus ganz Deutschland zusammengetragen. Wegen der Größe der documenta-Halle seien sogar noch einige zusätzliche Werke mit ins Programm genommen worden. Erstmals sei die Schau auf dem Kirchentag 2015 in Stuttgart der Öffentlichkeit präsentiert worden.

Silke Dammann-Bethge, Referentin der Abteilung Behindertenhilfe bei der Diakonie Hessen, wies darauf hin, dass die Ausstellung in einen Dialog mit allen treten wolle. Aus diesem Grunde sei der Eintritt auch kostenlos. Man habe auch bewusst darauf verzichtet, die Bilder in kirchlichen oder diakonischen Räumen zu zeigen. Finanziert wurde die Schau, die in jedem Bundesland einmal zu sehen sein soll, von der Diakonie Deutschland, der Aktion Menschen sowie verschiedenen Partnern vor Ort. Für die Kasseler Ausstellung, die bis zum 18. September geht, hat Bischof Prof. Dr. Martin Hein die Schirmherrschaft übernommen.

Die Ausstellung sei ein wichtiger Beitrag zum Thema Inklusion, ergänzte Rühl. Inklusion gehe weit über Integration hinaus, da sie die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft anstrebe. Die Ausstellung stelle daher auch nicht die persönliche Situation der Künstler in der Vordergrund, sondern ihre Kunst. «Behinderte dürfen keine Objekte gesellschaftlicher Fürsorge werden», sagte Rühl. Es gelte, soviel Selbstständigkeit wie möglich zuzulassen. (22.08.2016)

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Weitere Informationen zum Rahmenprogramm rund um die Ausstellung:

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