Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Mär 2017

Hanau (medio). Mit einem Festgottesdienst und anschließendem Vortrag wurde am 24. März in der Lutherkirche zu Hanau-Wolfgang die Fusion der Diakonischen Werke Hanau und Gelnhausen zum Diakonischen Werk Hanau-Main-Kinzig gefeiert. Dekanin Claudia Brinkmann-Weiß (Hanau) eröffnete den Gottesdienst und zeigte sich erfreut, dass die seit Jahresbeginn stattfindende Zusammenarbeit reibungslos erfolge, berichtet Pfarrer Jens Heller, Öffentlichkeitsbeauftragter im Sprengel Hanau.

Nachdem Überlegungen zu einer Fusion bereits vor sechs Jahren stattfanden, aber erfolglos blieben, sei es im vergangenen Jahr dann zügig vorangegangen, so die Dekanin weiter. Die Predigt im Festgottesdienst hielt Dekan Klaus Peter Brill (Gelnhausen) und  zeichnete darin die Geschichte des Propheten Elia nach, der von einem Helden zum Menschen geworden sei, die Lebenslust und -kraft verloren und neu gewonnen habe, indem er Beistand erfuhr. Diesen Beistand leiste auch die Diakonie, betonte er und wies darauf hin, dass sich im nächsten Jahr auch das Diakonische Werk Schlüchtern anschließen werde.

Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen eröffnete Stefan Gillich, Referent für Existenzsicherung, Armutspolitik und Gemeinwesendiakonie in der Diakonie Hessen, den «Social Talk» mit einem Vortrag über «Anwaltschaft, Parteilichkeit und Lobbyarbeit», führt Heller weiter aus. Dabei zeichnete er die zunehmende Entwicklung des Sozialstaates, dem das Wohl aller Mitglieder einer Gesellschaft am Herzen liege, hin zu einem Fürsorge-, Almosen- und Suppenküchenstaat nach, in dem die Schwachen immer stärker vom Wohlwollen der Starken abhängig seien. Wohlfahrtsverbände verstünden sich an dieser Stelle als Anwälte der Benachteiligten. Einerseits gelte es also, ungerechte Verteilungs- und Machtaspekte zu thematisieren und zu verändern. Andererseits müsse man aber auch die Ohnmacht aushalten, nicht für alles eine Lösung parat zu haben.

Der Ort für diesen Festakt sei nicht zufällig ausgewählt, stellte der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Hanau-Main-Kinzig, Pfarrer Bernd Laukel, fest. Gegenüber der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Diakonischen Werk selbst werde deutlich, dass die Arbeit mitten im Leben stattfinde. (27.03.2017)