Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Mär 2009

Kassel (epd/medio). Die beiden Diakonischen Werke in Hessen sind auf dem Weg zur Fusion einen wichtigen Schritt vorangekommen. Mit der Gründung der «Diakonie Hessen GmbH» wollten die beiden Werke nach außen einheitlich, öffentlichkeitswirksam und verbindlich auftreten, erklärten die beiden Vorstandsvorsitzenden Dr. Eberhard Schwarz (DWKW) und Dr. Wolfgang Gern (DWHN) am Montag (30.3.) vor Journalisten in Kassel. Auch wegen der schlechter werdenden Finanzierungsbedingungen auf dem Sozial- und Gesundheitsmarkt sei es höchste Zeit, in Hessen mit einer Stimme zu sprechen.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, nannte die Diakonie eine der wesentlichen Lebensäußerungen der Kirche: «Die Christenheit hat von ihrem Anfang an stets auch die Organisation der Fürsorge an Armen und den Dienst an Benachteiligten in den Blick genommen, um möglichst effizient Hilfe leisten zu können», sagte der Bischof. Die Gründung der Diakonie Hessen GmbH stehe in dieser Linie und sei ein richtiger Schritt in die richtige Richtung.

Strukturell betrachtet sie die GmbH eine Tochtergesellschaft von DWKW und DWHN, die zugleich als Dachverband fungiere, erläuterte Hein den Gesellschaftsvertrag. «Es geht um die Zusammenführung der Geschäftsstellen», präzisierte Gern die Absicht. Die Fusion solle im Jahr 2012 vollendet sein. Mit eigenen Stellen sei die GmbH nicht ausgestattet. Schwarz und Gern sind Geschäftsführer der Gesellschaft mit Sitz in Kassel.

Die Gründung der Diakonie Hessen GmbH sei ein «Meilenstein und Bergfest» würdigte Schwarz das erreichte Ergebnis. Als ersten Schritt wolle man nun die Behindertenhilfe, die Sozialpsychiatrie und die Suchthilfe zusammenführen. Weitere Bereiche folgten. In Kassel arbeiteten derzeit rund 70, in Hessen-Nassau etwa 100 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. «Wir haben nicht vor, betriebsbedingte Kündigungen vorzunehmen», betonte Gern. Er schloss aber nicht aus, dass frei werdende Stellen eingespart werden könnten.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, hob hervor, dass mit der Gründung der GmbH bekräftigt werde, dass Kirche auch Diakonie sei. «Wir gehören zusammen - aber jeder an seinem Platz und in Wahrnehmung seiner spezifischen Aufgabe», sagte er. Die Gründung sei zudem auch ein Ansporn, den Kooperationsprozess der beiden evangelischen Kirchen in Hessen besonnen und zielstrebig voranzutreiben, ergänzte Hein. Anders als die Diakonischen Werke steuerten die beiden Kirchen allerdings nicht auf eine Fusion zu.

Andacht und Empfang im Haus der Kirche in Kassel

Die Gründung der «Diakonie Hessen GmbH» würdigten die Diakonischen Werke am Montag (30.3.) mit einem Empfang im Kasseler Haus der Kirche, dem eine Andacht mit Kirchenpräsident Jung und Bischof Hein voranging.

Hein erläuterte in seiner Predigt, dass schon die Urgemeinde «mit der harten Wirklichkeit konkreter Notlagen konfrontiert wurde.» Die Hilfe für   Benachteiligte, die organisiert werden musste, zog eine Aufgabenteilung nach sich, bei der aber schon damals Wortverkündigung und diakonische Tat eng miteinander verbunden blieben, so der Bischof. In der Geschichte der organisierten Nächstenliebe habe sich das als Grundzug durchgehalten: «Das eine ist eben ohne das andere nicht zu denken. So war das schon in Jerusalem – und so ist es geblieben», so Bischof Hein.

Das DWHN hat derzeit 262 Mitglieder mit 369 Einrichtungen, zum DWKW gehören 210 Mitglieder mit 600 Einrichtungen. Insgesamt arbeiten mehr als 30.000 Menschen in der Diakonie in Hessen, die damit einer der größten Arbeitgeber im Land ist. (30.03.2009)

Andacht & Empfang:

Die Gründung der «Diakonie Hessen GmbH» würdigten die Diakonischen Werke am 30. März mit einem Empfang im Kasseler Haus der Kirche, dem eine Andacht voranging.

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein:

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Linktipps:

Das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck und das Diakonische Werk in Hessen und Nassau finden Sie im Internet unter den Adressen:

dwkw.de