Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Sep 2006

Frankfurt a.M./Fulda (epd). Die beiden Diakonischen Werke in Hessen wollen künftig stärker zusammenarbeiten. Am Ende dieses Prozesses soll die Vereinigung stehen. Dafür sprachen sich am Montag die Mitgliederversammlungen der beiden Werke in Frankfurt am Main und Fulda aus. Die Hauptversammlung des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau (DWHN) folgte dem Beschlussvorschlag einstimmig, die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck (DWKW) mit großer Mehrheit.

Am Ende des Kooperationsprozesses könne er sich eine Fusion vorstellen, erklärte DWKW-Vorstandsvorsitzender Eberhard Schwarz im Anschluss an die Mitgliedersammlung vor Journalisten. Der Prozess sei aber ergebnisoffen, einen Zeitrahmen gebe es nicht. Vor allem werde es keine Fusion der beiden Werke bei einem getrennten Fortbestehen der beiden evangelischen Landeskirchen geben.

Die Arbeit beider Diakonischen Werke geschieht laut Schwarz «im gleichen politischen Referenzrahmen». Das gemeinsame Gegenüber sei das Land Hessen, der gemeinsame Gesprächspartner der Landeswohlfahrtsverband. Deshalb sei es sinnvoll, mit einer Stimme zu sprechen. Schon jetzt gebe es zwischen beiden Werken eine enge Zusammenarbeit etwa in Fragen der Jugendhilfe oder im Krankenhausbereich.

Die Kooperation soll nach den Worten des hessen-nassauischen Diakoniechefs Wolfgang Gern dazu beitragen, «das sozialpolitische Profil auf Landesebene zu schärfen, die Fachlichkeit der diakonischen Arbeit weiter zu fördern, die Beratung für die Mitglieder auszubauen und den Weg der Kirchen zu mehr diakonischem Profil zu unterstützen».

Er sei glücklich über den Kooperationsbeschluss und hoffe, «dass die angestrebte Fusion noch in meinem Arbeitsleben Wirklichkeit wird», erklärte der 55-jährige Gern im Anschluss an die DWHN-Hauptversammlung vor Journalisten. Die Kooperation werde nicht nur die Dienstleistung für die Mitglieder verbessern, «sondern auch zu einer deutlicheren Anwaltschaft für die Hilfebedürftigen im Land Hessen führen».

DWHN-Finanzvorstand Wilfried Knapp und DWKW-Direktor Reinhard Löwer hoben hervor, dass der Beschluss in beiden Diakonischen Werken vor dem Hintergrund stabiler finanzieller Verhältnisse gefasst worden sei. Zugleich sei es wichtig, die soziale Arbeit zukunftssicher auszurichten, inhaltlich zu bündeln und mittelfristig Synergiepotenziale zu nutzen.

Dafür hätten sich die Vorstände der beiden Diakonischen Werke auf drei Projekte verständigt, die in einem nächsten Schritt bearbeitet werden sollen. Dabei geht es unter anderem darum, Unterschiede in den Rechtsgrundlagen und Finanzströmen sowie in der ambulanten sozialen Arbeit der beiden Werke aufzudecken und gemeinsame Strukturen für die Zukunft zu entwickeln.

Auch die Synoden der beiden hessischen Landeskirchen hatten sich in diesem Frühjahr bei zeitgleich in Frankfurt am Main und Hofgeismar angesetzten Tagungen mit großer Mehrheit für eine stärkere Zusammenarbeit ausgesprochen. (25.09.2006)

Linktipp:

Die Diakonischen Werke in Hessen finden Sie unter:

dwkw.de