Seit 25 Jahren bietet das Diakonische Werk Beratung und Hilfe für Menschen in Krisen und Nöten und schafft Freiräume für gesellschaftliche Teilhabe. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Seit 25 Jahren bietet das Diakonische Werk Beratung und Hilfe für Menschen in Krisen und Nöten und schafft Freiräume für gesellschaftliche Teilhabe. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Aug 2018

Wabern (medio). Seit 25 Jahren bietet das Diakonische Werk im Schwalm-Eder-Kreis Rat und Hilfe für Menschen in Notlagen und bei persönlichen Krisen an. Gewürdigt wurde das Jubiläum am Donnerstag (23.8.) mit einer Feier im Kulturbahnhof Wabern. Der Vorstandsvorsitzende Dekan Christan Wachter und die geschäftsführende Pfarrerin Margret Artzt konnten 150 Personen aus Kirche, Diakonie, Politik, Verwaltung, Wohlfahrtspflege begrüßen, berichtete Pfarrer Dierk Glitzenhirn, Öffentlichkeitsbeauftragter des Evangelischen Kirchenkreises Ziegenhain.
 
Christian Wachter beschrieb die Entwicklung der Arbeit: «Nach den Anfängen mit Angeboten, die vorwiegend der Beratung und Hilfe für Menschen in Krisen und Nöten galten, hat sich das Diakonische Werk in den letzten 10 Jahren zu einer Einrichtung weiterentwickelt, die Menschen an den Rändern der Gesellschaft Teilhabe ermöglicht». Als weitere Aufgabe nannte er «Freiräume zu schaffen, in denen Menschen sich über die sozialen Grenzen hinaus wahrnehmen und begegnen können.»

Dort im Waberner Kulturbahnhof mit seinen vor dem Festraum haltenden und anfahrenden Zügen wurde das Jubiläum immer wieder mit dem Thema «Bahnhof» verknüpft und gedeutet. So stellte Dezernentin für Diakonie und Ökumene Claudia Brinkmann-Weiß (Kassel) ihren Beitrag unter das Motto «Unser Kursbuch – die Bibel». Sie fragte «Welchen Kurs gibt uns die Bibel vor?» und formulierte als theologischen Impuls: «Wenn man das dicke Kursbuch aufschlägt, dann findet man ganz leicht den Fahrplan für’s Leben. Der Kurs ist: Nächstenliebe, Hilfe für die Schwachen – der Kurs ist Diakonie.»

Pfarrerin Tamara Morgenroth übernahm in Vertretung des Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Hessen Horst Rühl (Frankfurt/Main) die Würdigung des «Zugpersonals», also der Haupt- und Ehrenamtlichen im Diakonischen Werk. Besondere Ehrungen gab es für einen Mitarbeiter und zwei Mitarbeiterinnen, die seit 25 Jahren im Diakonischen Werk tätig sind. Das Goldene Kronenkreuz erhielten Matthias Pohl, Diplompädagoge in der kirchlichen allgemeinen Sozial- und Lebensberatung seit 01.11.1992, Silvia Scheffer, Ethnologin und Sozialtherapeutin in der Asyl- und Flüchtlingsberatung seit 15.04.1993 und Irene Albayrak, Verwaltung und Hauswirtschaft im Tagesaufenthalt und in der Beratungsstelle Wohnungsnotfallhilfe, seit 01.12.1993.

Landrat Winfried Becker würdigte in seinem Grußwort die Arbeit des Diakonischen Werkes und beschrieb, dass sie Menschen mobilisiere und Teilhabe ermögliche: «Sie bewegen Menschen zum Einsteigen, Sie geben Menschen wieder eine Perspektive, Sie setzen Menschen wieder ein Ziel, Licht am Horizont!» rief den Mitarbeitenden zu und dankte ihnen im Namen der Bevölkerung im Schwalm-Eder-Kreis. Er betonte: «Menschen Hilfe zu geben, heißt den sozialen Frieden in unserem Land erhalten.» Vizelandrat Jürgen Kaufmann überreichte im Namen des Landkreises einen Scheck über 5000 Euro zur Unterstützung der Beratung für Familiengesundheit/Müttergenesung in der Region.

Der Kasseler Musiker Welf Kerner unterhielt die Feiernden in den Pausen mit Instrumentalstücken auf dem Akkordeon und spielte von Oldie-Medleys bis Kaffeehausmusik auch Stücke auf Wunsch. Pfarrerin Margret Artzt verabschiedete die Gäste mit dem Versprechen: «Der diakonische Auftrag unserer Kirche ist unsere Grundlage und bedeutet, Barmherzigkeit zu üben und für Gerechtigkeit zu streiten.» Mit einem herzlichen «Thank you for travelling with Diakonisches Werk» schloss sie den Abend humorvoll ab.

Stichwort: Diakonisches Werk im Schwalm-Eder-Kreis

Im Jahr 1991 wurde der «Zweckverband Diakonisches Werk im Schwalm-Eder-Kreis» gegründet und ein Diakoniepfarrer eingestellt. Ende 1992 begann mit dem Bereich «Kirchliche allgemeine Sozial-und Lebensberatung (KASL)» der fachliche Arbeit. Danach folgten 1993 «Flüchtlings- und Asylberatung» sowie «Wohnungslosenberatung mit Tagesaufenthalt» in Fritzlar. Im Jahr 1999 wurden die Angebote um «Wohnungslosenberatung« und ein «Betreutes Wohnen» erweitert. Seit 2000 ist auch die «Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung» im Angebot. Das Diakonische Werk organisiert seit 2005 Tafelläden an den Standorten Fritzlar, Homberg, Melsungen und Ziegenhain und engagiert sich seit 2010 mit dem Projekt «Teilhabe ermöglichen» gegen Armut und Ausgrenzung im ländlichen Raum. Auch in der Flüchtlingshilfe ist das Diakonische Werk aktiv und bietet seit 2016 das Projekt «Flüchtlinge werden Ehrenamtliche» an. Seit 2017 trägt das Werk die Beratung in Fragen von «Familiengesundheit/ Müttergenesung», die bis dahin durch die Kirchenkreise angeboten wurde.

Im Diakonische Werk im Schwalm-Eder-Kreis arbeiten 13 hauptamtliche und 3 nebenamtliche Mitarbeitende. Rund 300 Menschen sind ehrenamtlich in den Arbeitsfeldern engagiert. Im Jahr 2017 wurden insgesamt ca. 1.530 Menschen in den verschiedenen Bereichen beraten und in den vier Tafelläden wurden rund 2.100 Kunden gezählt. (28.08.2018)

Linktipp:

Das Diakonische Werk im Schwalm-Eder-Kreis finden Sie im Internet unter:

dwsek.de