Die in Ziegenhain ordinierten Pfarrerinnen und Pfarrer mit den Vertretern der Landeskirche, dem Studienseminar Hofgeismar und der Gemeinde, die sie in ihr Amt einführten: (1.R.v.l.): Dave Kulik, Aaron Wilhelm Thomas Joshua Schmidt, Clara Sperzel, Stefanie Rudolf, Susann Gottschalk, Enikö Somogyi, Björn Henkel, (2.R.v.l.): Studienleiterin Pfarrerin Christiane Luckhardt (Studienseminar), Kirchenvorsteherin Malwina Schenk, Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Direktor Pfarrer Prof. Dr. Lutz Friedrichs (Studienseminar), Dekan Christian.(Foto: medio.tv/Schauderna)

Die in Ziegenhain ordinierten Pfarrerinnen und Pfarrer mit den Vertretern der Landeskirche, dem Studienseminar Hofgeismar und der Gemeinde, die sie in ihr Amt einführten: (1.R.v.l.): Dave Kulik, Aaron Wilhelm Thomas Joshua Schmidt, Clara Sperzel, Stefanie Rudolf, Susann Gottschalk, Enikö Somogyi, Björn Henkel, (2.R.v.l.): Studienleiterin Pfarrerin Christiane Luckhardt (Studienseminar), Kirchenvorsteherin Malwina Schenk, Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Direktor Pfarrer Prof. Dr. Lutz Friedrichs (Studienseminar), Dekan Christian.(Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Okt 2019

Ziegenhain (medio). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Beate Hofmann, hat am Sonntag, den 27. Oktober, in einem Festgottesdienst in der Schlosskirche in Ziegenhain acht Theologinnen und Theologen ordiniert und damit offiziell in ihr Amt als Pfarrerinnen und Pfarrer der Landeskirche eingeführt, teilte die Pressestelle der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit.

Der Pfarrberuf ist «sehr vielfältig, wunderbar und herausfordernd»

Zu Beginn ihrer Predigt über Johannes 5, 1-9 a hieß Bischöfin Dr. Beate Hofmann die neuen Pfarrerinnen und Pfarrer herzlich willkommen mit den Worten: «Heute sagt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck öffentlich Ja zu Ihnen und Ihrem Dienst und Sie sagen Ja zu einem Leben und Arbeiten im Dienst des Evangeliums.» Der Pfarrberuf sei «sehr vielfältig, wunderbar und herausfordernd». Die Ordinandinnen und Ordinanden ständen nun vor einer Aufgabe, die ihnen viele interessante Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen ermögliche, die aber auch viel von ihnen fordern werde. Hofmann sprach den acht Männern und Frauen Mut zu. Auch wenn sie anfangs das Gefühl haben sollten, von den Aufgaben «überrollt» oder «überschwemmt» zu werden, sollten sie sich bewusst sein: «Wir schöpfen aus einer Kraft, die größer ist als wir, wir schöpfen aus Worten und Erfahrungen, die Menschen schon lange begleiten und ermutigen.» Und mit ihrer Arbeit seien sie nicht allein; Gott werde sie begleiten und er habe Menschen an ihre Seite gestellt, mit denen sie gemeinsam im Dienst am Evangelium stehen, Kolleginnen und Kollegen, Haupt- und Ehrenamtliche: «Sie müssen nicht alles allein und nicht alles neu erfinden. Da ist eine kraftvolle Botschaft und eine Wolke der Zeuginnen und Zeugen.»

Moderne Diakonie und Seelsorge achtet die Würde und Selbstbestimmung

Mit Blick auf den Predigttext machte die Bischöfin deutlich, dass es im Pfarramt den wachen Blick für die Menschen und deren Situation genauso brauche wie den Blick für besondere Momente und Chancen. Die Geschichte des Kranken in Betesda sei dafür ein «Paradebeispiel». Jesus nehme die Not des Kranken wahr, überrumpele ihn aber nicht mit seiner Hilfsbereitschaft. Vielmehr achte er die Würde und Selbstbestimmung des Menschen, indem er ihn frage: «Willst du gesund werden?» Damit werde der Kranke vom Objekt, dem geholfen werde, zum Gegenüber auf Augenhöhe, zum Subjekt, das selbst entscheiden könne. Hofmann machte deutlich: «Diese Haltung des Respekts vor der Würde und dem Willen des anderen zeichnet moderne Diakonie, aber auch Seelsorge aus.» Ihre Gespräche mit den Ordinandinnen und Ordinanden hätten gezeigt, dass diese so auch ihre Rolle als Pfarrerin und Pfarrer verständen: «Hinsehen, hinhören, wahrnehmen mit wachem Blick für Problemlagen, Menschen assistieren auf der Suche nach dem eigenen Glauben, nach eigenen Lösungen für Probleme.»

Mut zu neuen Ideen und Blickwinkeln

Zum Schluss ihrer Predigt bestärkte Bischöfin Dr. Hofmann die acht Männer und Frauen, neue Ideen und neue Blickwinkel in ihre Arbeit einfließen zu lassen: «Und ich kann Sie nur ermutigen, den wachen Blick auf Chancen nicht aufzugeben und sich nicht beirren zu lassen, also dem Beispiel Jesu zu folgen.»

Die Pfarrerinnen und Pfarrer im Probedienst und ihre Einsatzorte zum 1. November 2019

Die Ordinierten, vier Frauen und vier Männer, hatten zuvor ein Studium der Evangelischen Theologie absolviert. Sie waren in der zweiten Ausbildungsphase als Vikarinnen und Vikare in Kirchengemeinden der Landeskirche tätig und wurden zugleich am Evangelischen Studienseminar in Hofgeismar ausgebildet. Der Direktor des Evangelischen Studienseminars, Prof. Dr. Lutz Friedrichs, und die Kirchenvorsteherin Malwina Schenk assistierten bei der Ordination. Nach der Ordination treten die Pfarrerin bzw. Pfarrer ihren Probedienst in folgenden Gemeinden an:

 

  • Susann Gottschalk: Martin-Luther-Kirchengemeinde, Kirchenkreis Rotenburg
  • Björn Henkel: Evangelical Church in South Africa
  • Dave Kulik: Vellmar-Frommershausen, Kirchenkreis Kaufungen
  • Stefanie Rudolf: Datterode-Röhrda, Kirchenkreis Eschwege
  • Philipp Torben  Ruess: Mitarbeit im Referat Kinder- und Jugendarbeit,  Landeskirchenamt
  • Aaron Schmidt: Remsfeld, Kirchenkreis Fritzlar-Homberg
  • Enikö Somogyi: Barchfeld, Kirchenkreis Schmalkalden
  • Clara Sperzel: pfarramtlicher Dienst im Kirchenkreis Fulda
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Lesen Sie hier die Predigt von Bischöfin Hofmann im Wortlaut:

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