Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Feb 2012

Willingshausen/Steinatal (medio). Die Schulleiterin der Melanchthon-Schule Steinatal, Oberstudiendirektorin i. K. Christel Ruth Kaiser, ist am Freitag (3.2.) feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Kaiser hatte das Gymnasium, das in Trägerschaft der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist, seit 1996 geleitet. Nachfolger wird Studiendirektor Claus-Hartwig Otto, der am 6. Februar in einem Gottesdienst in der Melanchthon-Schule in das neue Amt eingeführt wird, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

In einer Feierstunde betonte Bischof Prof. Dr. Martin Hein die Bedeutung von Schulen in landeskirchlicher Trägerschaft - sie seien Teil des Verkündigungsauftrages. Die Reformation habe von Anfang an auf die Mündigkeit evangelischer Christen gezielt, die diese erst durch Bildungsmaßnahmen erfolgreich erlangen könnten. Eine evangelische Schule könne exemplarisch die Weitergabe der evangelischen Welt- und Lebensverantwortung an die nächste Generation gewährleisten, so Hein. Dazu gehöre eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung, die geprägt sei durch das christliche Menschenbild und den christlichen Glauben, so der Bischof.

Christel Ruth Kaiser habe in ihrer Zeit als Schulleiterin die Grundprinzipien evangelischer Schulen «nicht nur in beispielhafter Weise gepflegt, sondern die Schule um weitere Aspekte bereichert», würdigte Hein die langjährige Arbeit der Direktorin. Kaiser habe das Profil der Schule in hervorragender Weise geschärft. Dazu gehöre die Ausbildung des Schwerpunktes diakonisch-sozialen Lernens, die Entwicklung eines differenzierten Beratungsnetzwerkes, die Etablierung der Hochbegabtenförderung, die inzwischen mehrfach zertifiziert wurde, aber auch die strukturellen Veränderungen von G9 zu G8, die von vielen pädagogischen Neuerungen flankiert gewesen waren.

Hein hob auch die Idee der «Steinataler Hefte», einer Zeitschrift der Schule, die über konzeptionelle Vorstellungen, pädagogische Entwicklungen und das Schulleben informiert, hervor. «Sie haben ganz entscheidend dazu beigetragen, dass die Melanchthon-Schule sich auch überregional einen Namen gemacht hat», sagte Bischof Hein. Zudem habe sich Christel Ruth Kaiser ehrenamtlich in zahlreichen überregionalen schulischen Organisationen und Bildungs- und Kultureinrichtungen engagiert: «Sie haben sich neben Ihrem Dienst in der Schule auf vielfältige Weise im Bildungsbereich mit Ihrer Kreativität und Ihren Initiativen eingebracht. Das verdient unsere Anerkennung», so der Bischof.

Zur Person:

Christel Ruth Kaiser wurde 1948 in Gießen geboren. 1968 bis 1974 studierte sie Germanistik und Evangelische Theologie für das Höhere Lehramt in Münster, Bethel und Tübingen. Nach ihrer Referendariatszeit am Helmholtz-Gymnasium in Dortmund legte sie 1976 ihr zweites Staatsexamen ab. Von 1976 bis 1996 war sie Lehrerin am Clemens-Brentano-Gymnasium in Dülmen. 1996 wurde sie zur Oberstudiendirektorin im Kirchendienst (i. K.) berufen; gleichzeitig wurde ihr die Leitung der Melanchthon-Schule Steinatal übertragen.
 
Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagierte sich Frau Kaiser in zahlreichen kirchlichen Gremien: seit 1997 ist sie Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, von 1998 bis 2010 war sie berufenes stellvertretendes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, seit langem ist sie Mitglied zunächst der Schulkammer, ab 2004 der Bildungskammer; Christel Ruth Kaiser ist weiterhin Vorstandsmitglied der Barbara-Schadeberg-Stiftung zur Förderung Evangelischer Schulen, Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Schulbünde e. V. und im Evangelischen Schulbund Nord sowie Mitglied im Arbeitskreis Evangelische Schule und hat den Vorsitz im Beirat der Wissenschaftlichen Arbeitsstelle Evangelische Schule. (03.02.2012)

Linktipp:

Die Melanchthon-Schule Steinatal finden Sie im Internet unter:

melanchthon-schule.de