Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Feb 2013

Kassel (epd). Landeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter (53) ist am Sonntag in Kassel von Bischof Prof. Dr.  Martin Hein in ihr neues Amt als Dezernentin für Ökumene, Weltmission und Entwicklungsfragen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eingeführt worden. Gütter, die zuvor als Referentin der Evangelischen Kirche in Deutschland für Afrika und Entwicklungspolitik tätig war, tritt die Nachfolge von Wilhelm Richebächer an, der am 1. Oktober vergangenen Jahres an die Fachhochschule für Interkulturelle Theologie nach Hermannsburg gewechselt war.

In ihrer Predigt im Einführungsgottesdienst sagte Gütter, die Kirche müsse frömmer und politischer werden, um eine lebendige Kirche zu bleiben. Entscheidend sei die Ausrichtung auf Christus und sein Evangelium. Die Botschaft des Evangeliums gehöre für das politische Leben ausgelegt. So hätten Christen aus kleinen, unscheinbaren Anfängen heraus auch zum Mauerfall in Deutschland im Jahr 1989 sowie zum Ende der Apartheid in Südafrika ein halbes Jahr später beigetragen.

In Bezug auf die Ökumene hob Gütter hervor, dass sie eine «Ökumene der Gaben» einer «Ökumene der Profile» vorziehe. Die Lebendigkeit einer Kirche hänge zudem nicht von ihren Strukturen ab. In die Strukturdiskussionen dürfe deshalb nicht zu viel Kraft gesteckt werden.

Zuvor hatte Bischof Martin Hein darauf hingewiesen, dass die Zeichen der Kirche momentan eher auf Bewahren und Beharren stünden. Doch nur eine Kirche, die aufbreche und loslassen könne sei eine lebendige Kirche. Für den ökumenischen Prozess brauche es derzeit kräftige Anstöße, hierfür bringe Ruth Gütter durch ihr langjähriges Engagement und ihre Kontakte die besten Voraussetzungen mit.

Zur Person:

Ruth Gütter wurde 1959 in Kassel geboren. Von 1978 bis 1984 studierte sie evangelische Theologie an der Universität Göttingen. Nach dem ersten Kirchlichen Examen wirkte sie als Vikarin in Lippoldsberg, 1986 erfolgte ihre Ordination. Von 1986 bis 1996 war Gütter Gemeindepfarrerin, zunächst in Willershausen, ab 1991 in der Zionskirchengemeinde in Kassel.

1996 wechselte Ruth Gütter in das Amt als Beauftragte für den kirchlichen Entwicklungsdienst in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Im Jahr 2000 promovierte sie bei Wolfgang Huber in Heidelberg über die Bedeutung des Kirchenverständnisses von Dietrich Bonhoeffer für die ökumenische Bewegung heute. Seit 2007 arbeitete sie als Referentin für Afrika und Entwicklungspolitik am Kirchenamt der EKD in Hannover. (04.01.2013)

Impressionen:

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Predigt von Landeskirchenrätin Gütter im Wortlaut:

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Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Ansprache von Bischof Martin Hein zur Einführung im Wortlaut:

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