Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 31 Aug 2006

Kassel (medio/epd). In einem festlichen Gottesdienst in der Kasseler Christuskirche ist am Donnerstag der bisherige leitende Jurist der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Vizepräsident Friedrich Ristow, in den Ruhestand verabschiedet und Oberlandeskirchenrat Dr. Volker Knöppel in das Amt des Vizepräsidenten eingeführt worden.

Der 49jährige war bislang als Dezernent für Kirchliches Bauwesen im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck tätig.

Bischof würdigt Ristow: Solidität der Finanzen - Gründung des Kirchenerhaltungsfonds

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, würdigte in seiner Predigt den scheidenden Vizepräsidenten als «guten Haushalter», unter dessen Stabführung die Landeskirche auch in schwierigeren Zeiten einen soliden finanziellen Kurs gefahren sei.

Exemplarisch nannte Hein die von Ristow initiierte Gründung eines Kirchenbauerhaltungsfonds der Landeskirche, der seinerseits in viele Kirchengemeinden ein hohes Engagement zugunsten ihrer Kirchengebäude ausgelöst hat. Hieran zeige sich beispielhaft, dass das Amt des Juristen in der Kirche stets auch eine geistliche Dimension habe.

Für die Landessynode dankte Präses Kirchenrätin Ute Heinemann dem scheidenden Vizepräsidenten. Präsident Dr. Eckart von Vietinghoff (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers) übermittelte für die Evangelische Kirche in Deutschland und deren Gliedkirchen Ristow Dank: Ristow habe stets gradlinig, zupackend und wenn geboten auch widerständig agiert. Er überbrachte zugleich Segenswünsche für den neuen Vizepräsidenten.

Für das Land Hessen unterstrich der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Stefan Grüttner, das vertrauensvolle Verhältnis von Kirche und Politik, das sich im gegenseitigen Verständnis, aber auch in der Akzeptanz unterschiedlicher Positionen zeige.

Vizepräsident Knöppel: Landeskirche gut aufgestellt - Reformen zügig umsetzen

In seiner Ansprache beim anschließenden Empfang im Haus der Kirche bezeichnete der neue leitende Jurist der Landeskirche, Dr. Volker Knöppel, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck als für anstehende Herausforderungen «durchaus gut aufgestellt».

Mit Blick auf Reformen innerhalb der Landeskirche forderte Knöppel «eine einheitliche Koordinierung, zügige Beratung, klare und vermittelbare Zielbeschreibungen und eine zeitnahe Realisierung.»

Der Anspruch, in der Landeskirche zukunftsfähige Veränderungen einzuläuten, sei bereits zu Beginn der 90er Jahre erhoben worden, so Knöppel weiter. Doch bisher sei man immer noch nicht am Zielpunkt angelangt. «Wir gehen offensichtlich recht großzügig mit der Dimension Zeit um», kritisierte Knöppel.

Vom Staat wünsche er sich bei seiner Steuergesetzgebung Rücksichtnahme auf die Einnahmesituation der Kirche. Als Kirche sei man wesentlich von der Einnahmequelle Kirchensteuer abhängig, um den volkskirchlichen Dienst in der Gesellschaft wahrnehmen zu können. (31.08.2006)

Predigt:

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Ansprache

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Antrittsrede:

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Impressionen:

In unserer Bildergalerie finden Sie Fotos vom Gottesdienst in der Christuskirche und dem anschließenden Empfang im Haus der Kirche in Kassel:

Hintergrund:

Lesen Sie hier die Vita von Dr. Volker Knöppel und die Vita von Friedrich Ristow:

medio-Interview:

Lesen Sie hier ein Interview mit Dr. Volker Knöppel, das medio vor seinem Amtsantritt mit ihm führte: