Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Jun 2010

Kassel (epd). Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), hat auf die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen hingewiesen, die mit Alkoholvergiftungen in Kliniken eingeliefert werden. 2008 habe es in Deutschland 25.700 solcher Fälle gegeben, elf Prozent mehr als im Jahr zuvor, sagte Dyckmans am Dienstag (22.6.) in Kassel bei einem Besuch der Drogenhilfe Nordhessen. Alkohol sei für Jüngere die Droge Nummer eins.

Zwar sei der Konsum bei Jugendlichen insgesamt rückläufig, dafür habe die Zahl der exzessiv Trinkenden aber deutlich zugelegt, fügte Dyckmans hinzu. Es sei daher angebracht, in der Frage der Prävention besonders Kinder und Jugendliche in den Blick zu nehmen. Auch die Kirche könne bei der Vorbeugung mitwirken. Denn immer wieder komme es vor, dass Konfirmanden am Ende des Konfirmationstages stark betrunken seien. «Es ist wichtig, dass das Thema auch im Konfirmandenunterricht angesprochen wird», sagte sie.

In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck war 2007 das Projekt «Konfirmation und Alkohol» gestartet worden, um zu verhindern, dass der Tag der Konfirmation zugleich als Tag des ersten Vollrausches erlebt wird. Die Resonanz auf das Projekt sei unterschiedlich, berichtete Salome Möhrer-Nolte von der Drogenhilfe. Einige Gemeinden seien sehr engagiert, andere ignorierten jedoch das Thema. (23.06.2010)