Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 06 Jan 2014

Kassel (medio). Am 6. Januar 2014 feierte Bischof Prof. Dr. Martin Hein seinen 60. Geburtstag. Zahlreiche Gäste aus Kirche, Wissenschaft, Politik und Medien nahmen am Festgottesdienst in der Kasseler Christuskirche und am anschließenden Empfang im Haus der Kirche teil.

Präses Schulze: Bischof Hein ist längst zu einer verlässlichen Stimme des deutschen Protestantismus geworden

In seinem Grußwort würdigte Präses Kirchenrat Rudolf Schulze im Namen der Landessynode das Engagement Martin Heins für eine zukunftsfähige Landeskirche, teilte die Pressestelle mit. Seit mehr als 13 Jahren präge Martin Hein die Landeskirche mit seinem offenen Blick für die Herausforderungen der Zeit, so der Präses. Sie verdanke ihm entscheidende Impulse für den innerkirchlichen Reformprozess ebenso wie für die Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, so Schulze.

Besonders hob der Präses das intensive Wirken Heins als Prediger an vielen Orten der Landeskirche hervor. Der Bischof sei dadurch für viele Gemeindeglieder zwischen Main und Weser «das vertraute Gesicht ihrer Landeskirche geworden», sagte Schulze in der Christuskirche. Durch sein öffentliches Wirken ermutige Hein dazu, die Kraft des christlichen Glaubens nicht nur innerhalb der Kirche zu entdecken, sondern gerade auch in einer pluralen Gesellschaft mit der gemeinschaftsbildenden Kraft und orientierenden Wirkung des Evangeliums zu rechnen. «Längst ist Bischof Martin Hein zu einer verlässlichen Stimme des deutschen Protestantismus geworden, die sich mit klaren Stellungnahmen zu Gegenwartsfragen zu Wort meldet», so Präses Schulze.

EKD-Ratsvorsitzender Schneider: Leidenschaftlicher Ökumeniker in der Tradition Martin Bucers

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. h.c. Nikolaus Schneider, würdigte beim anschließenden Empfang im Haus der Kirche das ökumenische Engagement von Martin Hein: «Aus theologischer Überzeugung bist Du als Bischof und Professor ein leidenschaftlicher Ökumeniker», sagte Schneider in seinem Festvortrag. Für die Martin Hein gelte der Satz: «Gelebte Ökumene macht den Ökumeniker!», so Schneider.

Der Ratsvorsitzende blickte in seinem Vortrag unter dem Titel «Warum ist protestantische Theologie von ihrem Wesen her ökumenisch?» zurück auf das Wirken des Reformators Martin Bucer (1491 - 1551). Als Beispiel für dessen ökumenische Haltung nannte Schneider die für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck so bedeutende «Ziegenhainer Zuchtordnung». In ihr hätte der Reformator mit der Einführung der Konfirmation nach einem Weg der Verständigung mit der Täuferbewegung gesucht.

Das Engagement von Bischof Hein in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) zeige, dass dessen Wirken in dieser Tradition stehe, erklärte Schneider. «Ich halte es für ein bemerkenswertes Beispiel historischer Kontinuität, dass Du, Martin, als Leiter der GEKE-Delegation wesentlich Verantwortung für ein theologisches Gespräch (2002-2004) zwischen der GEKE und den Nachfahren der Täuferbewegung, der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) über die Taufe trugst», sagte der Ratsvorsitzende.

Schneider schloss seinen Vortrag mit dem Fazit, protestantische Theologie sei von ihrem Wesen her ökumenisch. In ihrer Konzentration auf Christus verlange und ermögliche sie eine ökumenische Einheit in versöhnter Verschiedenheit. Er dankte Bischof Hein persönlich und im Namen der EKD dafür, dass er sich der Aufgabe gestellt habe, «als protestantischer Theologe ökumenisch zu leben, zu lehren und Kirche zu leiten». (06.01.2014)

Herzlichen Glückwunsch, Bischof Hein...

Wir haben Geburtstagsgäste gefragt, was sie ganz besonders an Bischof Hein schätzen und ihm zum 60. Geburtstag wünschen. Die Fragen stellten medio-Reporter Torsten Scheuermann und medio-Redaktionsleiter Pfarrer Dr. Siegfried Krückeberg.

Dr. h.c. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der EKD

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«... seine klare Ansprache, seine fundierte Theologie - aber auch seine Fähigkeit, Brücken zu bauen.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«... viel Kraft und das richtige Maß an Zeit für seine Familie und für sich und für uns alle.»



Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«..., dass wir seit knapp 13 Jahren ein sehr mitbrüderliches, ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben, bei dem die klaren Aussagen nicht retuschiert oder verdrängt werden. Wir können sehr gut miteinander sprechen. Wenn ein Vertrauensverhältnis da ist, kann man sich auch schon mal in den Ring begeben, was auch hier und da vorkommt.

Ich schätze die Fragen, die von ihm an unsere Kirche gestellt werden und die Fragen die ich ihm stelle an die evangelische Kirche - das ist der ehrliche Weg der Ökumene. Eine Ökumene des kleinsten gemeinsamen Nenners ist für mich ein Graus und ich glaube für ihn auch.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass er gesund bleibt. Bischof zu sein - ich weiß es ja selbst - bedeutet oft, 'Männer mordende' Aufgaben bewältigen zu müssen. Aber wenn man eine Perspektive, eine vom Glauben geprägte Hoffnung hat, kann man vieles ertragen. Tröstlich ist zu wissen, dass wir, die Bischöfe allesamt, die Menschen nicht erlösen müssen - die sind es bereits durch Christus. Müssten wir es tun, sehe es schlecht um sie aus...»

 

Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«Martin Hein ist ein hervorragender Theologe, ein wunderbarer Gesprächspartner und vor allen Dingen für uns seit einigen Jahren ein wirklich toller verlässlicher Kooperationspartner. Wir treffen uns oft und darüber ist auch eine richtige Freundschaft entstanden, über die ich mich sehr freue.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass er gesund bleibt und dass ihm die Kraft und die Geistesgegenwart geschenkt wird, so weiter machen zu können, wie bisher. Und dass er die kommenden Jahre noch gut füllen kann. Persönlich wünsche ich mir noch viele weitere Begegnungen mit ihm.»

Bertram Hilgen (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Kassel

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«Er ist ein Mann klarer Worte mit einer klaren Orientierung. Und das nicht nur im kirchlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Bereich. Aus meiner Sicht hat er eine hohe Affinität und Zuneigung zu seiner Landeskirche und insbesondere zur Stadt Kassel, in der er ja, bevor er Bischof wurde, schon in verschiedenen Funktionen gewirkt hat. Und er ist ein symphatischer Typ.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«Ich wünsche ihm Gesundheit. Ich wünsche ihm ein bisschen mehr Zeit für das, was nicht im engeren Sinne mit der Arbeit zusammenhängt. Und ich wünsche ihm, dass er so bleibt, wie er ist.»

Eva Kühne-Hörmann (CDU), MdL, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«..., dass er auch schwierige Fragen offen diskutiert. Und ich schätze an ihm, dass er für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck eine Wirkung entfaltet hat, mit der er sich und die Kirche regional und auch über die Genzen Nordhessens hinweg positionieren konnte. Unsere inhaltlichen Berührungspunkte lagen bisher im Denkmalschutz, der theologischen Ausbildung in den Hochschulen oder beim islamischen Religionsunterricht. All die Debatten, die ich mit ihm geführt habe, waren immer spannend und mitreißend. Ich finde, er hat als Persönlichkeit für die Kirche in den letzten Jahren wirklich viel getan.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«... all das, was er sich selbst am meisten wünscht. Ich wünsche ihm viel Gesundheit und ich wünsche ihm die Kraft, weiterhin so innovative Ideen zu haben und so mitreißend zu sein, wie er das in der Vergangenheit gemacht hat.»

Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, Präsident der Universität Kassel

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«Er ist wirklich ein hervorragender Lehrer - das weiß ich aus den Urteilen der Studierenden. Und er drückt die Dinge, die er meint, sehr klar aus und hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Das halte ich für besonders wichtig und das gefällt mir sehr gut an ihm. Über dies ist er auch  Fußball-Fan, wie ich auch. Wir waren beide kurz nach unseren Amtsantritten zusammen bei der Eintracht und sind auch regelmäßig immer mal wieder da.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«Ach wissen Sie, eigentlich liebe ich Normalität: Es sollte alles so bleiben wie es ist. Das wäre wunderbar.»

Hans-Dieter Hillmoth, Geschäftsführer/Programmdirektor der Radio / Tele FFH GmbH & Co. Betriebs-KG

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«Bischof Hein steht mitten im Leben, ist sehr pragmatisch, hat die Kirche hier in Nordhessen sehr viel weiter gebracht und ich finde es beachtenswert, wie er sich an die Südhessen heran pirscht. Ich denke, es ist ja auch zeitgemäß zu schauen, dass die beiden evangelischen Kirchen hier in Hessen gemeinsamer zueinander finden und ich glaube, da tragen er und auch sein Pendant in Darmstadt kräftig dazu bei - das hat es früher so nicht gegeben.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«Ich wünsche ihm viel Gesundheit und vor allen Dingen persönliche Zufriedenheit - das ist das Wichtigste!»

Prof. Dr. Ludwig Georg Braun, Aufsichtsratsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«Bischof Hein ist einer, der schwierige Situationen nicht dramatisiert und es gleichzeitig auch schafft, die Mitglieder der Synode da wachzurütteln, wo Handlungsnotwendigkeit besteht. Er ist ein Glücksfall für die evangelische Landeskirche, weil er rechtzeitig die Weiterentwicklung unserer Strukturen in Angriff genommen und gut begleitet hat, ohne dass es zu Brüchen gekommen ist.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass er auch weiterhin mit der Freude und Liebe die Aufgabe erfüllt, wie er es bisher tun konnte. Und dazu gehört auch die Anerkennung durch die Synodalen und durch die Mitglieder der Kirchen.»

Gerhard Möller (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Fulda

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«... seine unkomplizierte Art. Er ist ein herausragender Repräsentant der evangelischen Kirche und sehr viel in Fulda präsent. Und natürlich ist er ein sympathischer, offener und agiler Vertreter seiner Kirche. Man spürt sehr deutlich, dass das Ökumenische für ihn ein besonderes Anliegen ist und aus der kommunalen Perspektive spüre ich, dass er weiß, wie bei uns die Uhren ticken und was möglich oder manchmal nicht möglich ist.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass er so aktiv bleibt. Ich hoffe und wünsche, dass er die nötige Kraft und Gesundheit dazu hat, auch in den nächsten Jahren, das in gleicher Weise so fortzusetzen.»

Kirchenrat Rudolf Schulze, Präses der EKKW

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«Martin Hein ist ein Bischof aus Leidenschaft - das merkt man ihm an und das motiviert natürlich. Außerdem hat er einen enormen Weitblick. Er ist ein Bischof mit einem wachen Sensorium für Gegenwartsfragen und das ist für uns als Kirche wichtig. Er widmet sich nicht nur innerkirchlichen Themen, wie z.B. den innerkirchlichen Reformprozess mit vielen Beteiligten voran zu bringen. Er nimmt besonders zu Gegenwartsfragen Stellung, etwa zu Fragen der Bioethik oder des Klimawandels. Gleichzeitig ist er aber auch in der Lage, das ökumenische Gespräch voran zu bringen. Die enorme Bandbreite, die Martin Hein besitzt, ist bewundernswert.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass er sich, bei aller Leidenschaft für den Dienst, Freiraum gönnt und zur Ruhe kommen kann. Dass er das Leben genießen kann mit seiner Frau und seiner Familie.»

Marita Natt, Prälatin der EKKW

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«... seine unglaublich vielen Gaben, Talente und Kompetenzen. Ich schätze sein großes Wissen und seine wunderbare Fähigkeit, Predigten zu schreiben und seelsorgerlich Menschen zugewandt zu bleiben. Ich finde, er hat ungeheuerlich viele Qualitäten und wirkt dabei immer noch sehr jung und dynamisch.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass ihm das alles erhalten bleibt und nicht diese Zahl womöglich bei ihm auslöst, darüber nachzudenken, dass er älter wird. Zahlen sind Zahlen - doch was uns an Gesundheit und Gaben geschenkt ist, ist das andere. Ich wünsche ihm, dass er so weiter macht.»

Norbert Kartmann (CDU), Präsident des Hessischen Landtags

Ich schätze an Bischof Hein besonders...

«... seine unwahrscheinliche Fähigkeit der menschlichen, persönlichen Wärme und damit auch diese Freundlichkeit von ihm. Das ist etwas Überragendes. Er ist offen, er ist ehrlich und er ist von einer Toleranzebene geprägt, die ich selten so gekannt habe.»

Zum 60. Geburtstag wünsche ich ihm...

«..., dass er noch nicht in die Zielgerade eintritt, sondern dass er es, solange er es machen will und die Synode ihn wählt, auch machen kann. Das wünsche ich für die EKKW, aber auch für die gesamten hessische evangelische Kirchengemeinde. Die muss irgendwann einmal zusammenwachsen - in welcher Form auch immer. Und ich glaube, er ist ein guter Moderator zusammen mit Dr. Jung.»