Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Nov 2009

Frankfurt a.M./Kassel (epd/medio). Ab dem Jahr 2012 soll es in Hessen nur noch ein Diakonisches Werk geben. Das Diakonische Werk in Hessen und Nassau (DWHN) sowie das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW) strebten nach der Fusion einen neuen gemeinsamen Standort in Frankfurt am Main bis spätestens 2020 an, sagten die Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Gern (DWHN) und Eberhard Schwarz (DWKW) am Dienstag. In Kassel solle es weiterhin ein Beratungszentrum geben.

Die Strukturen der beiden bestehenden Diakonischen Werke passen nach den Worten von Schwarz bisher überhaupt nicht zusammen. In Kurhessen-Waldeck sind die Regionalen Diakonischen Werke mit den Kirchenkreisen verwoben, während sie in Hessen und Nassau direkt ans Diakonische Werk angebunden sind. Deshalb werde überlegt, die Regionalen Diakonischen Werke in eine eigene Rechtsform als gemeinnützige GmbH auszugliedern, erläuterten Gern und Schwarz.

So könne eine gemeinsame Organisationsform für die regionale Diakonie auf dem Land als «Tochter» des neuen Diakonischen Werkes gefunden werden. Mittelfristig sei ein Nebeneinander zwischen kirchlich und privatrechtlich verfassten regionalen Diakonischen Werken denkbar. An der praktischen Arbeit der Diakonie werde sich dadurch nichts ändern, versicherte Schwarz.

Auch das Arbeits- und Tarifrecht der beiden bestehenden Diakonischen Werke ist unterschiedlich. Während in Kurhessen-Waldeck die bundesweit gültigen Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der Diakonie angewandt werden, gilt in Hessen und Nassau die allein dort ausgehandelte Kirchlich-Diakonische Arbeitsvertragsordnung (KDAVO). Eine Arbeitsgruppe soll nach den Angaben von Gern und Schwarz den Weg zu einem gemeinsamen Arbeitsrecht erarbeiten. Angestrebt werde als Tarifkommission eine «Arbeitsrechtliche Kommission» ohne Beteiligung der Landeskirchen. (10.11.2009)