Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Okt 2015

Kassel (medio). Der Rat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat in seiner Tagung am 5. Oktober 2015 beschlossen, Finanzmittel in Höhe von einer Million Euro für die soziale Arbeit mit Flüchtlingen innerhalb des Bereiches der Landeskirche bereitzustellen. Wie die Pressestelle der Landeskirche mitteilte, sollen mit diesem Betrag vielfältige lokale Projekte gezielt gefördert werden.

Als Schwerpunkte der Förderung sind sowohl Angebote für Kinder, die unter dem Eindruck von Fluchterlebnissen stehen, als auch die Förderung und Stärkung ehrenamtlichen Engagements durch Information und Begleitung vorgesehen. Zudem soll die rechtliche Grundinformation neu ankommender Flüchtlinge gefördert werden, heißt es in einer Mitteilung.

«Der Rat hat sich angesichts der gegenwärtigen Situation trotz der anstehenden Haushaltsdebatten entschlossen, einen deutlichen Beitrag zur Unterstützung zivilgesellschaftlichen Handelns zu leisten»,  erläuterte der Vorsitzende des Rates der Landeskirche, Bischof Prof. Dr. Martin Hein.

Der Bischof kündigte an, dass ein Adhoc-Ausschuss umgehend Kriterien für die Vergabe des Geldes erarbeiten werde. Neben akuten Hilfen sei der Landeskirche an der Entwicklung nachhaltiger Projekte und Strukturen gelegen. Man gehe davon aus, dass auch in den kommenden Jahren zahlreiche Asylsuchende nach Deutschland kommen werden. Sie aufzunehmen und in ihrem Einleben zu unterstützen, sei daher eine ebenso neue wie langfristige Aufgabe, heißt es weiter.

50.000 Euro für humanitäre Hilfe auf der «Balkanroute»

Bereits Ende September stellte die Landeskirche gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau 50.000 Euro für die humanitäre Hilfe von Flüchtlingen auf der sogenannten Balkanroute zur Verfügung. Auf der Route sind nach wie vor zehntausende Menschen vor allem aus Syrien auf der Suche nach Asyl unter anderem von der Türkei über Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien und Ungarn nach Mitteleuropa unterwegs.

Dieses Geld fließt in die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe ein, die mit kirchlichen Partnern vor Ort wie etwa der serbisch orthodoxen Kirche, Flüchtlinge mit Nahrung, Kleidung, Zelten und Heizmaterial versorgt.

«Die Gemeinden unserer Kirchen helfen nicht nur in vielfältiger und vorbildlicher Weise den Flüchtlingen in Deutschland, sondern wir fühlen uns als Kirchen auch für Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern und auf ihrem Fluchtweg verantwortlich», sagte die Ökumenedezernentin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter. Sie verweist dabei auch auf die Unterstützung der Landeskirche für die humanitäre Arbeit der griechisch orthodoxen Kirche in Syrien, mit der die Landeskirche seit über 20 Jahren eine enge Freundschaft pflege. (07.10.2015)

Internetradio:

Bischof Martin Hein und Pröpstin Katrin Wienold-Hocke über die aktuelle Flüchtlingslage. Ein Beitrag von medio-Reporter Torsten Scheuermann:

Trend in Prozent

In Hessen kommen immer mehr Flüchtlinge an und viele Menschen wollen helfen. Wir fragen Sie: Wozu sind Sie bereit?

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