Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Aug 2017

Hanau (medio). Ein Picknick der besonderen Art findet am 20. August  ab 14 Uhr in Hanau statt: Der Kirchenkreis Hanau lädt ein zum gemeinsamen Mitbringen, Teilen und Essen an einer meterlangen «Tafel der Toleranz», die mit den Gästen vom Goldschmiedehaus in Richtung Schlossplatz wächst. Entlang dieser offenen Tischgesellschaft ist Raum für Kennenlernen, Begegnung und Austausch. Menschen unterschiedlicher Herkunft und Zugehörigkeit kommen so zusammen, so die Veranstalter.

Pfarrer Jens Heller, Medienbeauftragter des Sprengels Hanau, freut sich schon auf die Tafel, sagte er gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio». «Ich komme immer ziemlich hungrig zur Tafel der Toleranz, weil ich schon weiß, dass es da sehr Leckeres zu essen gibt. Ich gehe auch immer die Tafel auf und ab und spreche mit den Menschen.»

Ein letztes Mal (in Hanau): Tischgemeinschaft ermöglicht Kommunikation

Zum fünften Mal lädt der Evangelische Kirchenkreis Hanau nun die Menschen der Stadt zur «Tafel der Toleranz» ein. Die ungewöhnliche Tischgemeinschaft wurde als ursprünglich einmalige Aktion zum Thema «Ich sehe dich – Toleranz leben» im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Die Veranstaltung in dieser Form finde dieses Jahr zum letzten Mal statt, bestätigte Dekanin Claudia Brinkmann-Weiß auf der Pressekonferenz zur Veranstaltung. Der Kirchenkreis Hanau hoffe jedoch, dass diese Idee Nachahmer finde.

Grundlegend sei die gemeinschaftsstiftende Funktion des gemeinsamen Essens, erklärt Brinkmann-Weiß weiter. Es fasziniere sie, wie über das Essen viele Menschen miteinander ins Gespräch kommen, wie Rezepte ausgetauscht werden und wie auch Berührungsängste überwunden werden. «Plötzlich  kommt man mit der Frau, die Kopftuch trägt und die man sonst vielleicht nicht so ansprechen würde, ins Gespräch und fragt: 'Wie hast du denn das leckere Börek gemacht?'. Also das, finde ich, sind immer sehr schöne Erlebnisse an der Tafel», berichtet die Dekanin.

Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Messung der Tafellänge um Punkt 15.17 Uhr, in Gedenken an das Jahr der Reformation. Letztes Jahr waren es 110 Meter. Die Veranstalter hoffen es dieses Jahr wieder bis zum Schlossplatz zu schaffen. Das Anliegen der Organisatoren sei jedoch die Begegnung von Menschen, die sich so sonst nicht kennen gelernt hätten und ein tolerantes Miteinander in der Stadt zu üben. (15.08.2017)