Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Dez 2012

Kassel (epd). Schärfere Gesetze gegen Gotteslästerung sind nach Auffassung von der Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Petra Bahr, nicht nötig. Bahr sagte am Freitagabend auf dem Adventsempfang der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kassel: «Es gibt keinen Grund, einen Blasphemieparagrafen einzufordern.» Toleranz bedeute, dass man auch etwas aushalten müsse, das wehtue.

Im Konfliktfall müsse ein Protest auch argumentativ begründet werden, befand Bahr. Ein Verweis allein auf religiöse Gefühle reiche nicht aus. Die EKD-Kulturbeauftragte bezog sich damit auf die Auseinandersetzungen um eine von vielen Christen als verletzend empfundene Jesuskarikatur in einer Ausstellung der Kasseler Caricatura, die im vergangenen Sommer parallel zur Weltkunstausstellung Documenta zu sehen war. Ein gesetzliches Verbot der Gotteslästerung hatte vor einem halben Jahr der Frankfurter Schriftsteller und Büchnerpreisträger Martin Mosebach in einem vielbeachteteten Zeitungsbeitrag gefordert.

Zuvor hatte Bischof Prof. Dr. Martin Hein zu Beginn des Empfangs auf die «schwierige Liebe» zwischen Kunst und Religion seit der Zeit der Aufklärung hingewiesen. «Sie können nicht miteinander, sie können aber auch nicht ohne einander», sagte er. Alle Kunst erinnere aber an den größten aller Künstler, nämlich Gott. (10.12.2012)

Impressionen vom Adventsempfang

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Lesen Sie hier den Vortrag von Dr. Petra Bahr im Wortlaut:

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