Sie stehe für eine «hoffnungsvolle, integrative und pragmatische Kirche» kündigte Anna-Nicole Heinrich  an. «Auch ein bisschen ehrfürchtig» blicke sie auf die sechs Jahre an der Spitze der EKD-Synode: «Es ist eine große Aufgabe», so die Präses. (Foto: EKD/Jens Schulze)

Sie stehe für eine «hoffnungsvolle, integrative und pragmatische Kirche» kündigte Anna-Nicole Heinrich an. «Auch ein bisschen ehrfürchtig» blicke sie auf die sechs Jahre an der Spitze der EKD-Synode: «Es ist eine große Aufgabe», so die Präses. (Foto: EKD/Jens Schulze)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Mai 2021

Hannover (medio/epd). Die Philosophie-Studentin Anna-Nicole Heinrich ist an die Spitze der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Die 25-Jährige aus der bayerischen Landeskirche setzte sich am Samstag (8.5.) bei der digitalen konstituierenden Sitzung des Kirchenparlaments überraschend gegen die 41-jährige Richterin und Grünen-Politikerin Nadine Bernshausen aus Marburg durch. Für Heinrich stimmten 75 Delegierte, für Bernshausen 39. Elf Synodale enthielten sich, eine Stimmen war ungültig.

Bischöfin Dr. Hofmann: Heinrich steht für junge, agile Kirche

Obwohl manche das Wahlergebnis erstaunt haben dürfte, sei es für die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, keine Überraschung gewesen: Anna-Nicole Heinrich sei in der letzten Synode als Jugenddelegierte sehr engagiert in der Organisation eines Hackathons zur Zukunft der Kirche und im Z-Team aktiv gewesen, das die 12 Leitsätze zur Zukunft der Kirche entwickelt hat, so Dr. Hofmann. 

«Sie steht für eine junge, agile Kirche, die viele Menschen beteiligt und mutig und beherzt in die Zukunft geht», so die Bischöfin in ihrem Glückwunschschreiben. Die Wahl signalisiere, dass es der EKD ernst sei mit der Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung der Kirche.

Mit der Bestätigung der bisherigen Vizepräsides habe Anna-Nicole Heinrich erfahrene Menschen als Stellvertreterinnen und Stellvertreter an ihrer Seite. Das insgesamt siebenköpfige Präsidium repräsentiere unterschiedliche Facetten der evangelischen Kirche und werde in dieser Vielfalt die Debatten im «Parlament» der evangelischen Kirche anregen und «Zeitzeichen» setzen, so die Bischöfin.

Zur Kandidatur von Nadine Bernshausen (Marburg), die aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck bei der Wahl angetreten war, sagte Hofmann: «Natürlich bedauere ich es, dass Nadine Bernshausen aus unserer Landeskirche nicht zur Präses gewählt wurde.» Bernshausen habe eine sehr gute Rede gehalten und den Synodalen die Wahl nicht leicht gemacht. Aber sie habe auch dafür gesorgt, dass es eine echte Wahl gab. «Darum herzlichen Dank für die Bereitschaft, in unserer Kirche Verantwortung zu übernehmen!», so die Bischöfin.

Vorstellungsrede der EKD-Synodalen Anna-Nicole Heinrich vor der Wahl zur Präses der 13. EKD-Synode. (Video: EKD-Synoden-Livestream)

Vizepräsides König und Lange im Amt bestätigt

Als Vizepräsides wurden die Greifswalder Pädagogin Elke König und der lippische Superintendent Andreas Lange gewählt. Beide hatten das Amt auch in der vorangegangenen Synode inne. Beisitzer bzw. Beisitzerinnen im Präsidium wurden Prof. Uwe Becker (Ev. Kirche im Rheinland), Andrea Bleher (Ev. Landeskirche in Württemberg), Gabriele Hoerschelmann (Ev.-Luth. Kirche in Bayern) und Marten Siegmund (Ev.-luth. Landeskirche Hannovers).

Konstituierenden Tagung der 13. EKD-Synode

Neben den Wahlen stand der kirchliche Umgang mit der Corona-Krise im Mittelpunkt der Synodentagung. Die Kirche sei nicht unvorbereitet gewesen, als die Pandemie begann «und wir plötzlich aus dem Nichts unser kirchliches Leben von der physischen auf die digitale Gemeinschaft umstellen mussten», sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in seinem Ratsbericht. Dies sei auch ein Verdienst der Jugendsynodalen, die das Synodenthema «Digitalisierung» auf der Synodentagung in Dresden 2014 angestoßen hatten «und uns seitdem mit vielen konstruktiven Beiträgen immer wieder auf die Sprünge geholfen haben», so Bedford-Strohm. «Ich will den früheren Jugendsynodalen und allen anderen ihrer Generation, die hier Motorenfunktion hatten, an dieser Stelle einmal ausdrücklich herzlich danken.» Die nächste Synodentagung findet vom 4. bis 10. November 2021 in Bremen statt. (10.05.2021)

Linktipp:

Alle Informationen rund um die 1. Tagung der 13. EKD-Synode finden Sie unter:

ekd.de/(...)

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Weitere Informationen zum Präsidium der 13. Synode der EKD finden Sie unter:

ekd.de/praesidium