Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 08 Mai 2014

Kaufungen (epd). Für eine «Ökonomie der Genügsamkeit» hat sich der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Hans Diefenbacher, ausgesprochen. Da in Zukunft ein Wirtschaftswachstum häufiger ausbleiben werde, sei eine solche Einstellung auch gesamtgesellschaftlich eine sinnvolle Strategie, sagte er auf der Umweltkonsultation der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Donnerstag (8.5.) in Kaufungen bei Kassel. Dies könne dazu beitragen, die Klimadiskussion wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, die teilweise von der Energiewende-Diskussion sowie der Angst überlagert werde, für eine stetig wachsende Wirtschaft nicht mehr genügend Energie zu haben.

Viele Dinge, die zum Thema Klimaschutz vorgeschlagen würden, seien auch ökonomisch lohnenswert, sagte Diefenbacher. So sei bald der Zeitpunkt erreicht, an dem Strom aus erneuerbarer Energie genau so viel kosten werde wie Strom aus konventioneller Erzeugung. Es müsse sogar damit gerechnet werden, dass Strom aus nicht erneuerbaren Energien in Zukunft noch deutlich teurer werde. Auch das umstrittene Fracking würde bestenfalls zehn Jahre nutzbar sein.

Da großangelegte Lösungen zum Klimaschutz an den Menschen meist vorbeigingen, seien lokale Lösungen umso wichtiger, hob Diefenbacher hervor. Die Kirche könne ihre Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit nur dann behalten, wenn sie selbst als Vorreiterin einen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Dies geschehe derzeit durch insgesamt 55 Klimaschutzprojekte innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland, zu der auch das jüngst verabschiedete Klimaschutzkonzept der Landeskirche gehöre.

Das Konzept sieht unter anderem vor, den Kohlendioxidausstoß bis 2020 um 35 Prozent zu verringern, bezogen auf den Stand des Jahres 2012. Die in dem Konzept geforderte Stelle eines Klimaschutzmanagers sei eine gute Idee, da eine Erfolgskontrolle wichtig sei, sagte Diefenbacher. Bewährt habe sich aber auch die Praxis der bayerischen Landeskirche, in jeder Gemeinde einen ehrenamtlichen Klimaschutzbeauftragten zu benennen. (08.05.2014)

Linktipp:

Das Klimaschutzkonzept der Landeskirche und den zugehörigen Maßnahmenkatalog finden Sie unter:

ekkw.de/klimaschutzkonzept