Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Mai 2006

Kassel (epd). Die Errichtung eines «Kompetenzzentrums für genderspezifische Fragen» hat Thies Gundlach, Leiter der Abteilung Verkündigung, Mission, Kirchliche Dienste und Werke der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), angeregt. Gundlach sprach am Dienstagabend zum 60-Jahr-Jubiläum der Männerarbeit der EKD, das in Kassel begangen wird. In einem solchen Zentrum könnten Männer- und Frauenarbeit zusammengefasst werden, sagte Gundlach.

Gundlach wies darauf hin, dass die EKD aufgrund knapper werdender finanzieller Mittel ihre Arbeit neu ausrichten müsse. «Wir müssen manche guten Dinge loslassen», wies er auf bevorstehende Änderungen hin. In allen Arbeitsbereichen müsse danach gefragt werden, was das Besondere an ihnen sei. In der EKD gebe es den Wunsch, das die Männerarbeit künftig als «Beziehungsfrage» realisiert werde. Männer- und Frauenarbeit sind bisher getrennte Arbeitsbereiche der EKD.

Zuvor hatte der Staatssekretär in Hessischen Kultusministerium, Joachim Jacobi (CDU), darauf hingewiesen, dass die Gründung der Männerarbeit vor 60 Jahren aus einer «Krise der Männlichkeit» heraus entstanden sei. Die Ursachen für die Sehnsucht von Männern nach Spiritualität seien aber nach wie vor vorhanden. Die Männerarbeit der EKD müsse dazu beitragen, Klischees von Männern überwinden zu helfen. Engagierte Männer leisteten zudem nicht nur einen Dienst an der Kirche, sondern auch einen Dienst am Staat, da dieser Werte nicht aus sich heraus schaffen könne.

Die dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Männerarbeit hatten mit einem Gottesdienst begonnen, der vom Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, gehalten wurde. Zu dem Festprogramm werden als Redner unter anderen noch der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, sowie der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reinhard Höppner, beitragen. (03.05.2006)