Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Jul 2015

Kassel (medio). Hauptamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit von Kirche und Diakonie in Kurhessen-Waldeck Tätige trafen sich am Donnerstag (9.7.) zum zweiten EKKW-Medientreff im Medienhaus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kassel. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Kirchen der Reformation heute angemessen in den Medien kommunizieren können. Dazu eingeladen war der Erfurter Medientheologe Dr. Karsten Kopjar, der zum Thema «Würde Luther heute twittern?» sprach.

Kopjar vertrat in seinem Vortrag die These, dass Luther heute die Kanäle der sozialen Medien sicher nutzen würde. Er würde wie zur Zeit seines Thesenanschlags «dem Volk genau auf´s Maul schauen», so Kopjar.

Für kirchliche Kommunikation müsse genau sondiert werden, auf welchen Plattformen der Großteil der Menschen zu Hause ist und wie dort kommuniziert wird. Leiten lassen sollten sich die kirchlichen Medienmacher dabei immer von der Frage nach der zu verbreitenden Botschaft und der Zielgruppe, die erreicht werden soll: «Wenn wir wissen, was wir sagen wollen und wem, fällt die Kanalwahl oft viel leichter», so Kopjar.

Als Hilfestellung für die Auswahl der Inhalte, die Kirche in Social Media-Kanälen verbreitet, empfahl Kopjar, die sogenannten «Drei Siebe» heranzuziehen, die dem Philosophen Sokrates zugeschrieben werden. Darin antwortet Sokrates einem Mann, der eine Neuigkeit erzählen will: «Wenn die Geschichte, die du mir erzählen willst, nicht wahr ist, nicht gut ist und nicht notwendig ist, dann vergiss sie besser und belaste mich nicht damit!» In Social Media-Kanälen müsse nicht alles geteilt werden, "aber was durch die drei Siebe geht, sollten wir umso mehr posten", betonte Kopjar.

Forum für Begegnung, Austausch und gegenseitige Information

Pfarrerin Petra Schwermann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche, zeigte sich erfreut über die große Resonanz auf die Einladung, der rund 40 hauptamtliche und inhaltlich tätige Mitarbeitende aus Kirche und Diakonie sowie ausgewählte Multiplikatoren aus Gremien und Medien gefolgt waren. Mit dem EKKW-Medientreff im Medienhaus habe die Landeskirche ein neues Forum für Begegnung, Austausch und gegenseitige Information geschaffen. Der Leiter des Medienhauses, Pfarrer Christian Fischer, betonte in seiner Begrüßung, der Medientreff solle auch eine Reflexionspause im Alltag der Medienschaffenden sein. Hier sei Gelegenheit, Fragen Raum zu geben, für die im normalen Alltag kein Raum sei, so Fischer. Im Anschluss an Vortrag und Diskussion gab es im Garten des Medienhauses reichlich Gelegenheit, Eindrücke zu vertiefen, Kontakte zu knüpfen und sich über Medienfragen auszutauschen. (10.07.2015)


Impressionen vom EKKW-Medientreff