Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 09 Dez 2016

Stellenbosch/Südafrika (medio). Vom 4. bis 9. Dezember kamen die Mitglieder der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) in Stellenbosch in Südafrika zu ihrem «General Meeting» - der Mitgliederversammlung der Organisation - zusammen. Die 51 Delegierten aus Kirchen Ostasiens, Koreas, Indonesiens, Japan, Bali, Indiens, dem Mittleren Osten, Ghana und Südafrikas sowie Kirchen und Vereinen aus Deutschland und der Schweiz vereinbarten weitere Schritte auf dem Weg der «Internationalisierung» des Netzwerkes, berichtete die Dezernentin für Diakonie und Ökumene, Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter. Die Dezernentin vertrat die Landeskirche bei dem Treffen gemeinsam mit Pfarrerin Katrin Klöpfel aus dem Kirchenkreis Eschwege.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck ist seit 1975 Mitglied des Missionswerkes, das sich seit 2012 als ein internationales Netzwerk von Kirchen und Missions-Vereinen versteht, so Gütter weiter. Schon seit 2012 würden alle Entscheidungen in der EMS in internationalen Gremien getroffen. Die EMS mache damit deutlich, dass Mission heute eine weltweit vernetzte, gemeinsame Aufgabe von Christinnen und Christen sei, bei der sie sich gegenseitig unterstützten.

Förderung von 68 Projekten in den Bereichen Diakonie, Bildung und Gerechtigkeit

Der verabschiedete Projektplan sehe vor, dass in den Jahren 2017 und 2018 insgesamt 68 Projekte in den Mitgliedskirchen der EMS gefördert werden, so die Dezernentin weiter. Neben diakonischen Projekten, in denen z.B. Kinderheime in Indien und Projekte für HIV-/Aidserkrankte Menschen in Indonesien unterstützt werden, gehörten auch Projekte in der Bildungsarbeit zum Plan. Gütter nannte als Beispiele die Ausbildung von Kindergottesdienstmitarbeitenden in Indien oder die Entwicklung von Materialien für die Konfirmandenarbeit in Indonesien. Ein weiterer Förderschwerpunkt liege bei Projekten, die sich in Gemeinden der Mitgliedskirchen für «Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung» einsetzen, wie z.B. Konfliktmediation in Ghana oder Mikrokredite für Frauen in Ghana.

Ein Projekt, welches die EMS und die Landeskirche in besonderer Weise verbinde und welches auch weiterhin gefördert werde, sei die Schule für Kinder von geflüchteten Familien im sogenannten «Tal der Christen» in Syrien, so Gütter. Zudem sei eine vom Netzwerk der Jugenddelegierten erarbeitete «Youth-Policy» von den Delegierten einstimmig verabschiedet worden, die der jungen Generation ein großes Mitspracherecht bei künftigen Entscheidungsfindungen garantiere.

Als Hauptredner der Mitgliederversammlung sprach Dr. Frank Chikane vor den Deligierten. Chikane ist prominenter evangelischer Theologe und war im Widerstand gegen das Apartheid-Regime aktiv. Späterer leitete er das Büro des südafrikanischen Präsidenten Mbekis. Mit ihm diskutierten die Delegierten der EMS über die öffentliche Verantwortung der Kirchen.

Frauenkonsultation zu «HIV/Aids und sexuelle Minderheiten»

Vor der Vollversammlung besuchte Pfarrerin Klöpfel gemeinsam mit anderen Delegierten Gemeinden und soziale Projekte der gastgebenden «Moravian Church of South Africa», der Herrnhuter Kirche im Land. Die Frauenkonferenz, die bereits am 2. Dezember stattfand, beschäftigte sich mit dem Thema «HIV/Aids und sexuelle Minderheiten». Pfarrerin Klöpfel berichtete in der Mitgliederversammlung von der Frauenkonsultation und dem Besuch in einem Zentrum für HIV/Aids-Betroffene in einem der Townships von Kapstadt.

Nächste Mitgliederversammlung 2018 in Deutschland

Während der Mitgliederversammlung beteiligte sich Oberlandeskirchenrätin Gütter an diversen Sitzungen des «Mission Council». In dem Gremium sind alle 28 Mitglieder des EMS vertreten, die das «General Meeting» gemeinsam vorbereiten. Zudem treffen die Mitglieder des «Mission Council» bis zur nächsten Mitgliederversammlung in Deutschland im Jahr 2018 alle notwendigen Entscheidungen. (09.12.2016)

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Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

ems-online.org