Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Dez 2014

Wiesbaden (medio).  Vertreter von Handwerk, Gewerkschaft und den beiden großen christlichen Kirchen in Hessen haben in Wiesbaden eine „Gemeinsame Erklärung zum Religionsunterricht an Berufsschulen“ unterzeichnet. Sie bekennen sich darin zu einem konfessionellen Religionsunterricht in ökumenischer Offenheit als wichtigem Bestandteil beruflicher Bildung. Damit setzten die Unterzeichner ein wichtiges Zeichen, um die Bedeutung des Religionsunterrichts an hessischen Berufsschulen hervorzuheben, teilte die Pressestelle der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit. Als wesentliche Aspekte für einen zukunftsorientierten Religionsunterricht an hessischen Berufsschulen bezeichneten sie die „Förderung von personalen, sozialen und fachlichen Kompetenzen, die Stärkung der Entwicklung einer religionsmündigen Persönlichkeit, die Erschließung von sinnstiftenden Lebensmöglichkeiten und die Verbindung von religionsfachlicher und berufsfachlicher Bildung“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Katholischen Bistümer und die Evangelischen Kirchen in Hessen sehen gemeinsam mit dem hessischen Handwerk und dem DGB Hessen-Thüringen im Religionsunterricht an der Berufsschule eine notwendige und unverzichtbare Aufgabe. „Wer für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen eintritt, trägt damit auch Sorge für das Recht der jungen Generation auf Anerkennung und eine sinnerfüllte Zukunft in der Gesellschaft“, so die Unterzeichner.

Sie unterstützten dabei einen Religionsunterricht an Berufsschulen, der durch die Vermittlung religionsfachlicher Kompetenzen auch personale, gesellschaftliche, soziale, ökologische und ökonomisch bedeutsame Schlüsselqualifikationen vermittelt, so die Pressestelle. Kirchen, Handwerk und Gewerkschaft würden deshalb dafür eintreten, alle Möglichkeiten zu nutzen, die eine vollständige Abdeckung des Religionsunterrichts an den Berufsschulen mit ausgebildetem Fachpersonal sicherstellen. Sie begrüßten Bestrebungen, mit gleichem Anspruch Religionsunterricht für andere anerkannte Religionsgemeinschaften einzurichten.

Unterzeichnet wurde die Erklärung von Bischof Heinz-Josef Algermissen, Fulda; Bischof Martin Hein, Kassel; Weihbischof Manfred Grothe, Limburg; Kardinal Karl Lehmann, Mainz; Kirchenpräsident Volker Jung, Darmstadt; Erzbischof Hans-Josef Becker, Paderborn; Präses Rekowski, Düsseldorf; Geschäftsführender Vorstand Stefan Körzell, DGB Hessen-Thüringen; Präsident Bernd Ehinger und Geschäftsführer Harald Brandes,  Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern. 

In Hessen besuchten im Schuljahr 2013/14 ca. 190.000 Schülerinnen und Schüler berufsbildende Schulen. Etwa 117.000 gehörten einer der beiden großen christlichen Kirchen an. Knapp die Hälfte von ihnen nahm am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teil und wurde dabei von ca. 630 Religionslehrkräften unterrichtet. (16.12.2014)