Sarah Döbler von der Initiative Queerhessen-Waldeck war eine der Referentinnen und Referenten, die während der Vollversammlung Workshops anboten. (Foto: Landesjugendforum)

Sarah Döbler von der Initiative Queerhessen-Waldeck war eine der Referentinnen und Referenten, die während der Vollversammlung Workshops anboten. (Foto: Landesjugendforum)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 01 Nov 2023

Bad Hersfeld. Die Jugendarbeit in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat die Coronazeit gut überstanden. Das ist zumindest die Einschätzung von Leon Harms, der dem Kreis der Sprecher und Sprecherinnen des Landesjugendforums angehört. Das Forum hatte sich jüngst zur Wochenendtagung mit Vollversammlung in Bad Hersfeld getroffen. 

Sicherlich seien einige durch die Pandemie weggeblieben, vermutet Harms, aber es seien auch welche hinzugekommen. Er beobachte eine «Rückkehr in eine lebendige Jugendarbeit». Zum Landesjugendforum gehören alle Ehrenamtlichen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren, erläutert Lea Siegmann. 35 von ihnen trafen sich in Bad Hersfeld, hinzu kamen Hauptamtliche und Gäste, etwa für die Workshops.

Unter anderem befassen sich die jungen Leute schon seit einiger Zeit mit der Konfirmandenarbeit, für die sie ein Positionspapier zur Arbeit in den Kirchengemeinden erarbeitet haben. Dieses sei als Anregung gedacht. Unter anderem gehe es ihnen um die Frage, wie die Konfirmandenarbeit auch für Teamer und Teamerinnen gewinnbringend sein könne. Harms sagt: «Sie sollen erfahren, dass ihnen etwas zugetraut wird.» Wichtig sei es, die Ehrenamtlichen besser in die Kommunikation und in die Konfiarbeit selbst einzubeziehen.

Auch in anderen Bereichen geht es den jungen Engagierten um eine Öffnung ihrer Kirche. Das zeigte sich auch an den Workshops, die sich unter anderem mit Anti-Rassismus und mit sexueller sowie geschlechtlicher Vielfalt in der Bibel beschäftigten. Um die Kirche sozial und kulturell zu öffnen, sei Begegnung der entscheidende Faktor berichtete Lea Siegmann aus einem Workshop. Außerdem fragte sie sich, welches Bild die EKKW von sich selbst etwa in Sozialen Medien präsentiere: «Wenn wir uns als Landeskirche darstellen, stellen wir uns meistens als weiß dar.» Da sei zu wenig Raum für Vielfalt. Dabei, so sagt Jesse Steinchen, gelte längst: «Unsere Landeskirche ist bunt.» Das solle auch öffentlich sichtbar werden.

Vieles laufe aber auch gut in der EKKW, sagen die Sprecherinnen und Sprecher. Als Beispiel nannte Steinchen das Queer-Café, das das Jugendhaus Compass der Evangelischen Jugend in Marburg anbiete. Die offene Jugendarbeit mit dem Café sei ein Paradebeispiel für gute Arbeit. 

Neben der inhaltlichen Arbeit seien die Treffen vor allem wichtig, um sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen, erläutert Lea Siegman. Zu erfahren, wie in anderen Gemeinden und Kirchenkreisen Jugendarbeit funktioniert, Anregungen und Ideen mitzunehmen, für all das seien die Treffen ein guter Ort. Die Veranstaltung in Bad Hersfeld wird die letzte Vollversammlung an dieser Stelle gewesen sein, denn die Landeskirche hat die Schließung des Hauses aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen. Das sei bei der Tagung ein großes Thema gewesen, berichtete Jesse Steinchen. Die Reaktionen hätten von «Schade» über «Blöd!» bis zur Frage «Was sollen wir jetzt machen?» gereicht. Die jungen Ehrenamtlichen hätten sich gewünscht, in die Entscheidung einbezogen worden zu sein, sagte Steinchen.

Kreis der Sprecherinnen und Sprecher

Den Kreis der Sprecherinnen und Sprecher des Landesjugendforums bilden Lara Bechtold, Moritz Cramer, Leon Harms, Mareike Harms, Yasmin Kuczera, Hannah Kurth, Carmen Krimmel, Marvin Ockert, Lina Schormann, Lea Siegmann, Jesse Steinchen, Moritz Wagner und André Zuleger.

Kontakt: jesse.steinchen@ekkw.de
Instagram: @lajufo_ekkw

(01.11.2023)

Linktipp:

Weitere Informationen zum Landesjugendforum finden sich unter:

evjugend.de/(...)