Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Jan 2007

Kassel (epd). In den Streit um die geplante Aussaat von genmanipuliertem Mais in Nordhessen hat sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck  eingeschaltet. Die Landeskirche sehe das Projekt in Wabern-Niedermöllrich im Schwalm-Eder-Kreis «mit großer Sorge», sagten der Beauftragte für den Dienst auf dem Lande, Helmut Koch, sowie der Umweltbeauftragte, Pfarrer Stefan Weiß, am Freitag in Kassel.

Die Landeskirche appelliere an die zuständigen Behörden, das Vorhaben nicht zu genehmigen. Zur Begründung führten die beiden Beauftragten an, dass allein die Ankündigung des Versuchs den sozialen Frieden in dem betroffenen Gebiet erheblich gestört habe. Zudem seien mit dem Anbau von genmanipulierten Pflanzen unkalkulierbare Risiken verbunden.

In einer ethisch verantwortlichen Abwägung dürften sehr hohe und unkalkulierbare Risiken nur dann eingegangen werden, wenn eine Alternative nicht zur Verfügung stünde. Das sei hier nicht der Fall. Die Beauftragten wiesen ferner darauf hin, dass die Landeskirche auf kircheneigenen Grundstücken das Aussäen von genmanipuliertem Saatgut bereits 2001 untersagt hat.

Pachtverträge enthalten seither den Zusatz: «Gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut darf auf dem Pachtgrundstück nicht ausgesät und gepflanzt werden». Gleiches gilt für die Pachtverträge der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau nach einem Beschluss der Kirchenleitung aus dem Jahr 2000.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte ebenfalls vor der Freisetzung von Genmais durch den US-Konzern Monsanto. Das Experiment könne leicht außer Kontrolle geraten und Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Bio-Landwirtschaft gefährden, sagte Vorstandssprecherin Claudia Weiand. (29.01.2007)

Linktipp:

Die Umweltbeauftragten der Landeskirche finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/umwelt