Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Jan 2009

Frankfurt a.M. (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine behutsame Überarbeitung der Lutherbibel, ihres maßgeblichen Grundtextes, in Gang gesetzt. Dabei werde eine sprachliche Überarbeitung «bewusst ausgeschlossen», sagte der EKD-Kirchenamtspräsident Hermann Barth in einem epd-Interview. Ein «modernisierter Luthertext» sei nicht das Ziel, beschrieb Barth den begrenzten Auftrag: «Luther ist Luther. Und der Markenname Luther verlangt, dass der Luthertext seine unverwechselbare Prägung behält – sonst ist es nicht mehr Luther.»

Bis zum 500 Jahrestag der Reformation 2017 soll Barth zufolge die Überarbeitung der Lutherbibel, deren maßgebliche Fassung aus dem Jahr 1984 stammt, abgeschlossen sein. Wie der Theologe erläuterte, geht es bei der Durchsicht um die Aufnahme neuer Befunde aus der Untersuchung der handschriftlichen Weitergabe des biblischen Textes. Die Revision beziehe sich zudem auf Bibelstellen, bei denen die Forschung neue Erkenntnisse geliefert hat. Notwendige Änderungen würden in den Klang und Ton der Lutherbibel eingefügt. Ausschlaggebend sei dabei die Texttreue, unterstrich der Kirchenamtspräsident.

Nach der Grundsatzentscheidung des EKD-Rates werden derzeit Arbeitsgruppen gebildet, die im Lichte der Forschung Überarbeitungsvorschläge vorbereiten. Darüber steht ein Steuerungsgremium, das über notwendige Anpassungen des Bibeltextes entscheidet. Das letzte Wort hat der EKD-Rat. Gegen den Rat gebe es keine Veränderung des Luthertextes, sagte Barth. Die revidierte Lutherbibel von 1984 ist der maßgebliche Bibeltext der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Landeskirchen für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. (30.01.2009)