Bischöfin Beate Hofmann mit Kirchenpräsident Volker Jung am Rande des Festgottesdienstes in Friedberg. (Foto: EKHN/Rolf Oeser)

Bischöfin Beate Hofmann mit Kirchenpräsident Volker Jung am Rande des Festgottesdienstes in Friedberg. (Foto: EKHN/Rolf Oeser)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Okt 2022

Friedberg (epd/medio). Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Samstag (1.10.) an ihrem Gründungsort Friedberg ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Bei einem Festgottesdienst in der Stadtkirche sprach sich Kirchenpräsident Volker Jung gegen eine Selbstbezogenheit der Kirche aus. Es sei wichtig, «auf Gott zu hören und immer wieder danach zu fragen, was unsere Aufgaben in dieser Welt sind und wie wir für andere und diese Welt da sein können». Kirche müsse sich dafür einsetzen, «dass Menschen weiter auf dieser Erde leben können - friedlich und gerecht». Als Beispiele nannte er das Eintreten für den Frieden und gegen die Erderwärmung.

Bischöfin Hofmann: Zusammen, wenn es hart auf hart kommt

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, gratulierte im Jubiläumsgottesdienst «ihrer jüngeren Schwesterkirche» sehr herzlich zum 75. Geburtstag. Wie bei vielen Familienbeziehungen gehe es immer wieder «ziemlich verschieden» zu, führte die Bischöfin in ihrem Grußwort aus: Mal komme man sich kulturell fremd vor, mal sehr vertraut. Manche Kooperation funktioniere gut und mühelos, anderes brauche viel Energie. Aber wie in vielen Familien gelte: «Wenn es hart auf hart kommt, dann halten wir zusammen, sei es nun eine Pandemie, ein Krieg oder Gegenwind aus der Politik oder von anderen Gruppierungen. Dann gibt es eingeübte kurze Wege und gemeinsame Sprachrohre.»
 
Auch künftig gelte es, über gemeinsame Aufgaben nachzudenken, sich mit Ideen und vorhandenen Projekten zu inspirieren und sich als «gereifte Damen miteinander auf den Weg machen zu können zum gemeinsam Kirche-Sein in dieser Welt». Ihrer Schwesterkirche wünschte Bischöfin Hofmann «viele weitere Jahre mit Vitalität und Kreativität, mit Sichtbarkeit und Hörbarkeit in der Kommunikation des Evangeliums».

Bischöfin Beate Hofmann während ihres Grußwortes. (Foto: EKHN/Rolf Oeser)

Bischöfin Beate Hofmann während ihres Grußwortes. (Foto: EKHN/Rolf Oeser)

Stichwort: EKHN

Die EKHN war am 30. September 1947 in der Friedberger Burgkirche gegründet worden. Dort trafen sich Delegierte der drei Landeskirchen Nassau, Hessen-Darmstadt und Frankfurt und bestätigten die umstrittene Vereinigung der drei Kirchen, die schon 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten erfolgt war. Einen Tag später wurde Niemöller, der U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, zum Kirchenpräsidenten gewählt.

Die EKHN erstreckt sich über mehr als 13.300 Quadratkilometer in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Sie reicht von Bromskirchen am Rande des Rothaargebirges bis nach Neckarsteinach im Süden, von Lahnstein am Rhein bis nach Fraurombach im östlichen Vogelsberg.

(04.10.2022)

Linktipp:

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau finden Sie im Internet unter:

ekhn.de