Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Feb 2016

Kassel (medio). Mit einem großen Herz in die Fastenzeit gehen, dazu ruft die Evangelische Kirche in diesem Jahr auf. «Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge», lautet der Titel ihrer Fastenaktion. Sie soll dazu einladen, das Herz für andere zu öffnen. Das Herz sei als Organ der Kleinlichkeit nicht geeignet, es lebt die Fülle und die Weite, heißt es auf der Internetseite zur Fastenaktion. Die Initiatoren möchten dazu anregen, einfach mal jemanden einzuladen, den wir noch nicht kennen und einander mit Neugier und ohne Vorbehalte begegnen. Teilen, was da ist, und erleben, dass es für alle reiche und da immer noch Platz ist, wenn jemand hinzukommt, heißt es weiter.

Mit dem Aschermittwoch (10.2.) beginnt die rund vierzigtägige Fasten- oder Passionszeit. In den sieben Wochen vor dem Osterfest verzichten Christen nicht nur auf Schokolade, Alkohol oder Nikotin, sondern folgen der Einladung zum Fasten im Kopf: sieben Wochen lang die Routine des Alltags hinterfragen, eine neue Perspektive einnehmen, entdecken, worauf es ankommt im Leben. Im Zentrum dabei stehen Zeit für Ruhe und Gebet, um sich selbst und Gott näherzukommen und sich auf das Leiden und Sterben Jesu zu besinnen.

Bundesweite Eröffnung / Fastenkalender / Aktion im Internet

Bundesweit wird die Fastenaktion am Sonntag, den 14. Februar ab 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Auferstehungskirche Nassig in Wertheim (nahe Würzburg). Der Gottesdienst ist auch live im ZDF zu sehen. Für Interessierte steht als zusätzliches Begleitmaterial u.a. ein Fastenkalender mit Fotos und Bibelstellen mit täglichen Fastenimpulsen bereit. Außerdem können die Teilnehmer eine wöchentliche Fasten-E-Mail auf der Internetseite der Aktion siebenwochenohne.de abonnieren. Zudem veröffentlichen dort Fastengruppen und Einzelpersonen auf einer interaktiven Landkarte, wo sie fasten und was sie konkret tun. So können sich Interessierte anregen lassen und Kontakt aufnehmen.
 
Die evangelischen Kirche ermutigt seit mehr als 30 Jahren mit ihren Initiativen dazu, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben und zu gestalten. Den Angaben zufolge beteiligen sich jährlich rund drei Millionen Menschen.

Fastenaktion von «Andere Zeiten»

 

Ein etwas anderes Motto hat die Fastenaktion des ökumenischen Vereins Andere Zeiten aus Hamburg. Unter dem Stichwort «Sieben Wochen anders leben» erhalten die Teilnehmer wöchentlich einen Fastenbrief, dazu gibt es eine Broschüre mit Informationen, Geschichten und Tipps zur Fastenzeit. Bestellbar sind die Briefe auf der Internetseite zur Aktion anderezeiten.de. Ergänzend gibt es auf der Internetseite ein Fastenforum, in dem sich Fastende über ihre Erfahrungen austauschen können. Die Initiative bietet außerdem ein Fastenbuch an, das als Wegweiser unter dem Titel «Wandeln» gestaltet ist.  

Stichwort «Fasten»

Wie Jesus 40 Tage lang fastend und betend in der Wüste verbrachte wird in der Bibel z.B. vom Evangelisten Markus beschrieben. Dort heißt es: «Gleich danach trieb der Geist Gottes Jesus in die Wüste. Dort blieb er vierzig Tage und wurde vom Satan auf die Probe gestellt. Er lebte mit den wilden Tieren zusammen, und die Engel Gottes versorgten ihn» (Markus 1,12- 13). Anlässlich des Beginns der Fastenzeit werden am Aschermittwoch viele Gottesdienste gefeiert. In der katholischen Kirche zeichnet der Priester im Aschermittwochsgottesdienst ein Aschekreuz als Symbol der geistigen Reinigung und der Vergänglichkeit auf die Stirn der Besucher.
 
Fastenzeiten sind auch in vielen weiteren  Religionen bekannt, so etwa der Fastenmonat Ramadan im Islam. Am Ende der Winterzeit fasten viele Menschen allerdings auch mit dem Ziel nach ganzheitlichem Wohlbefinden oder dem Wunsch, ein paar Pfunde zu verlieren. Viele Menschen schwärmen zugleich von einer geistigen Freiheit während des Nahrungsverzichts. (10.02.2016)

Linktipp:

Mehr zur Fastenaktion «Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge» unter:

7-wochen-ohne.de

Linktipp:

Mehr zur Fastenaktion von «Andere Zeiten» unter:

anderezeiten.de