Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 13 Dez 2006

Magdeburg/Wittenberg (epd). Mit einem Zukunftskongress will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Anfang kommenden Jahres die Anregungen in ihrem Impulspapier «Kirche der Freiheit» erörtern. Zu der Tagung werden vom 25. bis 27. Januar rund 300 Teilnehmer in der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) erwartet, darunter die leitenden Geistlichen, die Präsidenten der Kirchenämter sowie die Präsides der Synoden aller 23 Gliedkirchen, berichtete der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, vor Journalisten in Magdeburg.

Die Verfasser des im Juli veröffentlichten Impulspapier versuchen, die aktuelle Situation der evangelischen Kirche zu beschreiben und Vorstellungen für eine Reform bis zum Jahr 2030 zu entwickeln. Dabei gehe es im Kern darum, das gewachsene Interesse an Religion und die geringer werdenden finanziellen Mittel der Kirchen zusammenzubringen, erläuterte Noack. Besonders umstritten sei bei den kleineren Kirchen der Vorschlag, die Anzahl der Landeskirchen durch Zusammenschluss auf zehn bis zwölf zu verringern. Danach sollten die künftigen Kircheneinheiten mindestens eine Million Mitglieder haben.

Die demographische Entwicklung mit dem Geburtendefizit wirke sich auch auf die Kirchen «deftig» aus, betonte Noack. Im Osten Deutschlands komme noch verschärfend die Abwanderung hinzu. Die Tagung soll den Angaben zufolge den Auftakt zu einem umfangreichen Reformprozess in der EKD und deren Gliedkirchen bilden. Den Hauptvortrag hält der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber (Berlin). Zu Bibelarbeiten wird unter anderem der Tübinger Theologe Eberhard Jüngel erwartet. (13.12.2006)