Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 15 Apr 2009

Mainz/Kassel (epd). Die evangelischen Kirchen in Hessen begrüßen das Anbau-Verbot der gentechnisch veränderten Maissorte MON 810. «Wenn sich der Anbau von Genmais durchgesetzt hätte, hätte bald kein anderer Mais in Deutschland angebaut werden können», sagte Helmut Koch, Beauftragter der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) für den Dienst auf dem Lande in Kassel. Insbesondere durch Pollenflug wären andere Maispflanzen mit dem Genmais verunreinigt worden. «Das wäre eine schlimme Entwicklung für die Landwirtschaft gewesen». Die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatte am Dienstag entschieden, den Anbau und Verkauf der Maissorte MON 810 nicht mehr zu erlauben.

«Es gibt genug Alternativen», sagte Koch. Genmais sei keine notwendige Alternative, um Schädlingsbefall zu verhindern, wie dies Befürworter behaupteten. Zudem hätte der Genmais die Bauern in Abhängigkeit von dem Saatguthersteller gebracht. Er wies daraufhin, dass auf kircheneigenen Grundstücken der EKKW die Verwendung von genmanipuliertem Saatgut bereits seit 2001 untersagt ist.

Bisher sei zu wenig über die schädlichen Auswirkungen der Sorte MON 810 auf Insekten bekannt, sagte Maren Heinke, Referentin für den ländlichen Raum beim Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Daher sei es gut, dass die Ministerin entschieden habe, die Sorte zu verbieten.

Die Bundeslandwirtschaftsministerin hatte die Maissorte verboten, «weil es berechtigten Grund zu der Annahme gibt, dass der gentechnisch veränderte Mais der Linie MON 810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt». Diese Auffassung sei auch vom Bundesumweltministerium bestätigt worden. Damit nutzt das Ministerium eine Schutzklausel des EU-Rechts. Die Staaten der EU sind in der Frage des Genmaises gespalten. (15.04.2009)