Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Jul 2011

Kassel/Darmstadt/Stuttgart (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) spenden gemeinsam 100.000 Euro für die Dürreopfer in Ostafrika. Dort herrscht durch eine verheerenden Dürreperiode eine der schlimmste Hungersnöte seit Jahrzehnten. Mit dem Geld soll die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe und ihrer Partnerorganisationen vor Ort unterstützt werden, teilten die Kirchen mit. Bereits in der vergangenen Woche hatten die beiden Landeskirchen insgesamt 30.000 Euro für Ostafrika bereitgestellt.

Gerade für die kirchliche Entwicklungsarbeit sei es eine besondere Verpflichtung in scheinbar ausweglosen Situationen die Bitte des Vaterunsers  «Unser täglich Brot gib uns heute» umzusetzen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Marita Natt, und der Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der EKHN, Cordelia Kopsch. «Daher möchten wir als Landeskirchen Hessens ein Zeichen setzen und die Gemeinden ermutigen, zum Beispiel durch freie Kollekten nach eigenen Hilfsmöglichkeiten zu suchen», heißt es weiter.

Menschen flüchten völlig verzweifelt in städtische Zentren

Viele Menschen flüchten besonders aus Somalia in die Nachbarländer Kenia und Äthiopien, berichten Mitarbeiter der Partnerorganisation «Daryeel Bulsho Guud» (DBG), die gemeinsam mit der Diakonie Katastrophehilfe im Einsatz ist. Helmut Hess, Mitglied des DBG-Aufsichtsgremiums, sagte nach seiner Rückkehr nach Deutschland: «Sie sehen täglich völlig verzweifelte Menschen in Mogadischu ankommen. Viele Kinder und ältere Menschen sterben bei dem Versuch, ein Lager zu erreichen.»

Um zu verhindern, dass die Bevölkerung langfristig in die städtischen Zentren abwandert und dort in Notunterkünften leben muss, werde versucht, besonders die Menschen auf dem Land zu unterstützen, damit sie in ihren Dörfern bleiben können. Zudem sei ein Brunnenprojekt gestartet worden, bei dem Fachleute in den Außenbezirken Mogadischus Tiefbrunnen bohren, um die Bewohner der Camps dauerhaft mit sauberem Trinkwasser versorgen zu können.

Hohe Akzeptanz der Diakonie Katastrophenhilfe vor Ort

Gerade im Katastrophengebiet in Somalia sei die Diakonie Katastrophenhilfe eine der wenigen ausländischen Hilfsorganisationen, die auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den Konfliktparteien stoße, sagte die Direktorin des evangelischen Hilfswerkes, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel.

In den 90er Jahren sei es möglich gewesen, die lokale Nicht-Regierungsorganisation «Daryeel Bulsho Guud» (DBG) zu gründen, in deren Aufsichtsgremien und Mitarbeiterschaft alle Ethnien und politischen Fraktionen vertreten sind, so Füllkrug-Weitzel. «Wir sehen uns wegen dieser besonderen und seltenen Zugangsmöglichkeit nicht nur in der Lage, sondern auch in der Verantwortung, wenn nicht Verpflichtung, so viel wie möglich zu helfen. Dazu brauchen wir die Hilfe der Kirchen und Gemeinden – Ihre Hilfe!», ruft die Direktorin auf.

Die Partnerorganisation «Daryeel Bulsho Guud» (DBG)

«Daryeel Bulsho Guud» ist eine eigenständige somalische Organisation, die ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht und politischer Überzeugung tätig ist. Sie leistet mit den deutschen Schwesterorganisationen Diakonie Katastrophenhilfe und «Brot für die Welt» seit 1996 einen umfassenden Beitrag zur Grundversorgung und zur wirtschaftlichen Stabilisierung in Somalia. (27.07.2011)

Online-Spende:

Helfen Sie mit Ihrer Spende! Spendenmöglichkeiten finden Sie unter:

diakonie-katastrophenhilfe.de

Spendenaufruf:

Angesichts des Ausmaßes der Hungerkatastrophe ruft die Diakonie-Katastrophenhilfe gemeinsam mit den evangelischen Landeskirchen in Deutschland zu Spenden auf.

Diakonie Katastrophenhilfe - Konto: 502 707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70), Kennwort: «Ostafrika»