Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Jan 2014

Kassel/Darmstadt/Frankfurt (medio). Die evangelischen Kirchen und die Diakonie in Hessen haben der Hessischen Landesregierung zum Beginn der neuen Legislaturperiode am Samstag viel Glück und Gottes Segen für die künftige Arbeit gewünscht. Sie begrüßen den Koalitionsvertrag, in dem der Beitrag von Kirche und Diakonie zur Mitgestaltung der Gesellschaft ausdrücklich gewürdigt werde, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Für die neue Regierungskoalition wollen sie entsprechend dem Vertragstext «verlässliche Partner und kritische Mahner» sein.

Ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung des neuen Landtags

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, wünschte der neuen Regierung für die bevorstehenden Aufgaben viel Glück. In seiner Predigt im ökumenischen Gottesdienst in der Wiesbadener Marktkirche anlässlich der ersten Sitzung des 19. Hessischen Landtags fragte Bischof Hein in Anlehnung an die biblische Jahreslosung 2014 nach dem Stellenwert des Glücks in der Politik. Das Gefühl, ein glücklicher Mensch zu sein, lasse die notwendige politische Auseinandersetzung anders angehen und anders erleben. «Glückliche Menschen sind bessere Politikerinnen oder Politiker», so Hein. Der Glaube an Gottes Nähe gebe dem Leben eine Grundfestigkeit, die sich in der Politik auszahlen könne. Er mache frei von Ängsten und falschem Leistungsdruck, erklärte der Bischof.

Hein lud die Abgeordneten in seiner Predigt ein, «ihr oft schweres Amt in dem Bewusstsein zu führen, dass Gott die Quelle allen Glücks ist.» Er versicherte ihnen: «Seien Sie gewiss: Vor aller Kritik, die bisweilen von kirchlicher Seite kommt, steht das Gebet für Sie und die Aufgaben, die vor Ihnen liegen. Darum ist es nur folgerichtig und angemessen, Ihnen für die kommende Zeit zu wünschen, was Gott uns schenkt und was unser Leben in der Nähe Gottes prägt: Viel Glück!»

Für die Katholische Kirche predigte der Mainzer Weihbischof Ulrich Neymeyr in dem Gottesdienst. Der ursprünglich als Prediger vorgesehene Mainzer Kardinal Karl Lehmann hatte seine Teilnahme wegen eines Termins im Vatikan am selben Tag abgesagt. An der Liturgie wirkten auch die Beauftragten der Kirchen am Sitz der hessischen Landesregierung mit: Kirchenrat Jörn Dulige für die evangelische und Prälat Wolfgang Pax für die katholische Kirche.

Glückwunschschreiben an Ministerpräsident Bouffier

«Wir wollen daran mitwirken, dass Menschen in ihrer Vielfalt gerne in Hessen leben. Ein respektvolles, tolerantes und friedliches Miteinander, das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung liegen uns dabei besonders am Herzen», schreibt der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung in seinem Glückwunsch an Ministerpräsident Volker Bouffier. Dazu werde die evangelische Kirche «durch Gespräche und Beratungen, aber vor allem durch die Arbeit in unseren Gemeinden und Einrichtungen beitragen», so Jung weiter.
 
Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Wolfgang Gern, wünschte der neuen Regierung in einem Schreiben «eine glückliche Hand und Gestaltungsfreude mit dem Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hessen zu stärken». Gern begrüßte das im Koalitionsvertrag enthaltene «klare Bekenntnis zur inklusiven Gesellschaft, in der der Staat dort unterstützend eingreift, wo Menschen Hilfe brauchen.» Kirche und Diakonie würden die Regierung «im Bemühen um einen leistungsfähigen Sozialstaat, der über gerechte Steuern finanziert wird, im Sinne des Subsidiaritätsprinzips unterstützen», versprach Gern. (20.01.2014)

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein im Wortlaut:

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Linktipp:

Den Hessischen Landtag finden Sie im Internet unter:

hessischer-landtag.de