Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 09 Feb 2007

Gelnhausen (epd). Der evangelische Kirchenkreis Gelnhausen steht der geplanten Einrichtung eines Friedwaldes im Gelnhäuser Stadtteil Meerholz skeptisch gegenüber. «Bei dieser Bestattungsform besteht die Gefahr, dass der Auferstehungsglauben verwischt wird», sagte Christoph Schilling, stellvertretender Dekan des Kirchenkreises, dem epd. Ein Friedwald befördere den «Wald- und Wiesenglauben», kritisierte Schilling. Auch in der Anonymität sehe er ein Problem.

Hessens vierter Friedwald soll nach Plänen des Magistrats im Ortsteil Meerholz entstehen. Zuvor müsse aber die Stadtverordnetenversammlung am 27. Februar noch zustimmen, so die Stadtverwaltung Gelnhausen. Am 1. Februar hatte der Ortsbeirat Meerholz dem Vorhaben zugestimmt. Im Friedwald wird die Asche Verstorbener unter einem Baum beigesetzt. Lediglich kleine Nummern oder Namen an den Bäumen weisen auf den Verstorbenen hin.

Positiv hingegen sei, so Schilling, dass der geplante Friedwald an den Waldfriedhof Meerholz angrenze. Dort befinde sich eine Kapelle, in der Angehörige in einem würdigen Rahmen von Verstorbenen Abschied nehmen könnten. Er glaube, dass der Friedwald in erster Linie Menschen aus dem Ballungsgebiet Rhein-Main ansprechen werde. Ortsansässige Kirchenmitglieder würden einen regulären Friedhof bevorzugen.

Der Friedwald wird von einem Unternehmen aus der Schweiz vermarktet. Der erste Friedwald in Deutschland entstand 2001 im nordhessischen Reinhardswald. Weitere Friedwälder in Hessen gibt es bei Weilrod im Taunus und bei Michelstadt im Odenwald. (09.02.2007)