Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Mai 2009

Bremen/Kassel (medio). Mit einem festlichen Gottesdienst auf der Bremer Bürgerweide unter dem Motto «Hier und jetzt» ist am Sonntag der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Vor 100.000 Gottesdienstteilnehmern bezeichnete Kirchentagspräsidentin Karin von Welck das Treffen in ihrer Ansprache als Ermutigung, angesichts von Krisen und Schwierigkeiten, gemeinsam Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.

Von Welck wies zugleich den Vorwurf zurück, der Evangelische Kirchentag sei zu zahm geworden. Wer dies sage, der verkenne, dass die komplexen Probleme unserer Zeit nicht durch plakative Antworten gelöst werden könnten. Es gebe derzeit keine einfachen  Rezepte. Die Kirchentagsbesucher hätten ihre Bereitschaft gezeigt, konzentriert zuzuhören und Dinge zu durchdenken. Wer daraus gewonnene Erkenntnisse «unaufgeregt, aber beharrlich» umsetze, erreiche mehr als jemand, der lautstark nach schnellen Veränderungen rufe. Die Kirchentagslosung mit Gottes Frage «Mensch, wo bist Du?» müsse im Alltag tagtäglich mit dem Satz beantwortet werden: «Hier bin ich! Was kann ich tun?»

100.000 Teilnehmer / Einladung nach München

Bei dem von strahlendem Sonnenschein begleiteten Schlussgottesdienst auf der Bremer Bürgerweide unterstrich der protestantische  italienische Theologieprofessor Daniele Garrone in seiner Predigt die Bedeutung der Hoffnung für das Denken und Handeln der Christen. Zum «2. Ökumenischen Kirchentag», der im nächsten Jahr in München von Protestanten und Katholiken gemeinsam gefeiert wird, luden unter anderem der evangelische Münchner Landesbischof Johannes Friedrich und der katholische Münchner Weihbischof Franz Dietl ein. Der nächste Evangelische Kirchentag findet 2011 in Dresden statt.

Unter der Losung «Mensch, wo bist du?» hatten sich seit Mittwochabend mehr als 100.000 Menschen in Gottesdiensten, Bibelarbeiten, Vorträgen, Gesprächsforen und Workshops vor allem mit Themen wie der Weltwirtschaftskrise, dem Klimawandel, Bildungsgerechtigkeit, dem interreligiösen Dialog sowie mit Fragen des christlichen Glaubens und der Theologie beschäftigt. Zudem stellten sich auf thematisch unterteilten Märkten der Möglichkeiten rund 720 Gruppen, Hilfsorganisationen und Initiativen vor.