Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Jan 2018

Kassel (medio). Rund 60 Frauen und Mädchen beteiligten sich in Kassel auf dem Königsplatz am Mittwoch (14.2.) am weltweiten Tanzprotest «One Billion Rising». Zum dem Lied «Break The Chain» von Tena Clark wurde ein choreographierter Tanz gezeigt. Außerdem gab es verschiedene Redebeiträge zum Thema Gewalt gegen Frauen. Zu der Aktion eingeladen hatte das Kasseler Frauenbündnis - ein Zusammenschluss von über 25 Organisationen und Projekten mit frauen - und mädchenpolitischer Arbeit in Kassel. Das Malala Mädchenzentrum hatte T-Shirts für die Protestaktion gestaltet.
 

Mit dabei waren in diesem Jahr auch die Frauen von der Weltgebetstagarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). «Wir setzen uns zu jedem Weltgebetstag mit dem Partnerland auseinander. Und Gewalt gegen Frauen ist bisher immer ein Thema gewesen. Es ist einfach wichtig, seine Solidarität zu zeigen,» sagte Ute Dilger, Pfarrerin für Weltgebetstagsarbeit bei der EKKW gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio».

 

Nuria Ackermann, die auch mit getanzt hat, erklärte: «Ich finde es toll, dass wir alle zusammen gegen Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Ich hoffe, dass wir es irgendwann schaffen, dass wir sicher durch die Straßen gehen können.»

Auch in anderen Städten auf dem Gebiet der Landeskirche kam es zu Aktionen. In Hanau kamen rund 60 Frauen auf den Freiheitsplatz. Organisiert hatte den Tanzprotest das Frauenbüro der Stadt Hanau. Bei der Aktion auf dem Bad Hersfelder Rathausplatz kamen rund 40 Frauen zusammen. Die gleiche Anzahl fand sich auch in Frankenberg zum friedlichen Protest zusammen. Das waren viermal so viel wie im Jahr zuvor. Die beiden größten Veranstaltungen auf Kirchengebiet gab es in Marburg und Fulda, wo über 100 Frauen zusammenkamen.

Stichwort: «One Billion Rising»

Bereits zum fünften Mal fand die Protestaktion statt. One Billion Rising bedeutet laut Organisatoren einen Akt der weltweiten Solidarität, eine Einladung zu einem Tanz als Ausdruck der kollektiven Stärke und eine Demonstration gegen Gewalt. Weltweit erfahre jede dritte Frau in ihrem Leben Gewalt, Schläge, Tritte, sexualisierte Gewalt. Zwangsheirat und -prostitution, Menschenhandel oder auch weibliche Genitalverstümmelung sind weitere brutale Formen. Und noch viel mehr würden Frauen unter alltäglichen Diskriminierungserfahrungen, wie zum Beispiel ungerechter Behandlung auf dem Arbeitsmarkt und sexistischen Sprüchen, leiden, heißt es in einer Mitteilung des Kasseler Frauenbündnis.

Auch in der kirchlichen Arbeit wird das immer wieder deutlich: Ob in der Vorbereitung und Feier des Weltgebetstages, bei dem sich christliche Frauen dafür einsetzen, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können, ob im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit oder der Partnerschaften mit Kirchen in Afrika, Amerika, Asien und Europa - es wird klar, dass Frauen immer wieder Gewalt ausgesetzt sind, geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen oder in anderer Form misshandelt werden, so das Bildungsdezernat der EKKW. (15.02.2018)

Weitere Impressionen aus Kassel

(Alle Fotos: medio.tv/Schauderna und Lorenbeck)

Linktipp:

Das Musikvideo mit der Tanzchoreographie zum Titel «Break The Chain» finden Sie auf der Video-Plattform YouTube

youtube.com

Linktipp:

Weitere Informationen zur Aktion «One Billion Rising» finden Sie unter

onebillionrising.de